Kronstadt - Der zweite Teil der Rumänien-Reise, die der österreichische Künstler Josef Trattner mit seinem roten Schaumstoffsofa unternimmt, hat am Donnerstag, dem 12. Juli, eine Zwischenetappe in Kronstadt/Braşov. Trattners Gast und gleichzeitig Gesprächspartner ist die Kronstädter Schriftstellerin Carmen Elisabeth Puchianu. Das Sofa als für die Privatsphäre stellvertretendes Element wird an mehreren Stellen im städtischen Raum aufgestellt, ohne dass es dabei zu einer öffentlichen Veranstaltung kommt. Die eingeladenen Schriftsteller sprechen über sich und ihre Stadt und liefern somit eine weitere „Diwan Geschichte“ für ein internationales Projekt, das den Namen „Europäische Sofafahrten“ trägt und das bereits 2003 von Josef Trattner initiiert wurde. Die neusten von Trattner angeregten Sofageschichten sollen Teil des Buches zu diesem Projekt sein, das im Herbst in Wien erscheinen wird.
Vor der Kronstädter Etappe, die in Bildern von dem Fotografen Mircea Struţeanu festgehalten wird, soll Josef Trattner sein Sofa in Jassy/Iaşi und Bukarest aufstellen und die Schriftsteller Florin Lăzărescu und Filip Florian treffen. Die letzte Etappe wird am 14. Juli Mircea Dinescus Residenz in Cetate sein. Im Mai und Anfang Juni dieses Jahres nahmen andere bekannte rumänische Literaten auf Trattners rotem Sofa Platz: Daniel Vighi (in Temeswar/Timişoara), Radu Vâncu (Hermannstadt/Sibiu), Varujan Vosganian (Craiova), Robert Csaba Szabo (Neumarkt/Tg. Mureş) und Ruxandra Cesereanu (Klausenburg/Cluj).
Der 1955 geborene österreichische bildende Künstler gehört der Gruppe „Wiener Sezession“ an und wird als „ ‘skulpturaler Auslöser’ von Reaktionen im öffentlichen Raum“ beschrieben. Er selbst äußerte sich unter anderem, folgendermaßen zu seinen Projekten: „Was ich mache ist eine soziale Versuchsanordnung, ist Ausdruck meiner Lust am Agieren, ist sanfter Aktionismus, der auf Interaktion und eine starke emotionale Begegnung zwischen Menschen ausgelegt ist.“