Künftiger Donaufährbetrieb vorläufig gerettet

Neumoldowas Bürgermeister fand Lösungen für die Finanzierung

Neumoldowa - Eigentlich müsste die Stadt Neumoldowa EU-Gelder zurückerstatten, weil es ihr nicht gelungen war, die Einrichtung eines Fährbetriebs zum gegenüberliegenden serbischen Donauufer beizeiten abzuschließen.
Und zwar hing es nicht an der Fähre an sich – die ist gekauft und liegt im Hafen vor Anker – sondern an den Grenzanlagen am linken rumänischen Donauufer sowie an der Zollabfertigung und der Zufahrtsstraße (einige hundert Meter), die nicht termingerecht fertig wurden. Bürgermeister Adrian Torma (PNL) ist es nun gelungen, einen Fertigstellungsaufschub zu erzielen, der es ermöglicht, das bisher investierte EU-Geld nicht erstatten zu müssen. Für die effektive Fertigstellung will die Stadt nun einen Kredit aufnehmen, weil die ungenutzt gebliebene EU-Finanzierung wegen der Überziehung des Termins verfallen ist.

„Der 8. November war für mich ein schwieriger Tag“, gesteht Bürgermeister Torma, „aber er brachte die Deblockierung des grenzüberschreitenden Projekts Bau der Donaufähre Neumoldowa-Golubac. 2013 standen dafür 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Ende 2016 sollte der Fährbetrieb aufgenommen werden. Die EU-Gelder, die bereits vom Kreisrat Karasch-Severin für den Ankauf der neuen Fähre „Baziaş 4“ sowie von den serbischen Partnern ausgegeben worden waren, hätten wegen der Überziehung des Abschlusstermins erstattet werden müssen. Das konnte abgewendet werden. Aber für den Fertigbau der Anlagen am rumänischen Ufer müssen wir nun selbst aufkommen. Dafür wollen wir einen Kredit aufnehmen.“ Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) – wie Torma erst seit Juni im Amt – dankte dem Bürgermeister „für die rationelle Lösung, die er gefunden hat, obwohl ich weiß, dass es für eine Kleinstadt wie Neumoldowa nicht leicht sein wird, einen 3,5 Millionen-Lei-Kredit zu erstatten. Deshalb wird der Kreisrat Karasch-Severin Neumoldowa nach Kräften unterstützen.“

Damit wurde nun vorerst die Inbetriebnahme der Fähre um ein Jahr verschoben. In dieser Zeit müssen ein neuer Ankerplatz, eine neue Transferplattform vom Ufer auf die Fähre, die Teilstrecke der Zufahrt von der DN 57 und die Grenz- und Zollabfertigungsanlagen gebaut werden. „Wegen der Kreditaufnahme verhandelt die Stadt noch mit den Banken“, sagte Torma den Medien. „Immerhin haben wir das Votum der Ratsherren, das uns für die Verhandlungen grünes Licht gewährt. Die Liberalen, die Serbenunion Rumäniens und der PMP-Ratsherr zeigten sich einsichtig und schafften dafür eine Mehrheit. Ich beginne an die Existenz eines Fährbetriebs für Kleinwagen zwischen Golubac und Neumoldowa zu glauben.“