Hermannstadt – Eine Vortragsreihe zum Thema „Europäisches Kulturerbe – Siebenbürgische Bezugspunkte“ findet im Februar im Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch in Hermannstadt/Sibiu statt. In drei Vorträgen in deutscher Sprache - jeweils montags - und drei in rumänischer Sprache – dienstags - greifen die Referenten spannende kulturwissenschaftliche Fragen auf und stellen Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen vor.
Zum Auftakt der Vortragsreihe spricht Frank-Thomas Ziegler am 5. Februar zu „Glänzende Reformationsgeschichte. Medaillen zum Gedenken an Martin Luther und die Reformation“. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr. Die Medaillen sind ein weniger geläufiges Medium des Reformationsgedenkens in der siebenbürgisch-sächsischen Kultur. Die bescheideneren Medaillen des Brukenthalmuseums sind Ausgangspunkt, um die im Westen anhaltende, reiche Tradition der Reformationsmedaillen zu erkunden. Wer veranlasste die Prägung der Medaillen, wie wurden sie verwendet und welche Gedanken vermitteln sie in Wort und Bild? Der Vortrag ergänzt die im Terrassensaal eingerichtete erstmalige öffentliche Ausstellung der Reformations-Medaillen aus der Sammlung des Brukenthalmuseums. Frank-Thomas Ziegler ist promovierter Kunsthistoriker und arbeitet gegenwärtig als Leiter des Bereichs Schwarze Kirche an der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt/Braşov. Sein Interessenschwerpunkt liegt auf der Kunst des 15.-17. Jahrhunderts. Zieglers an der Tübinger Eberhard-Karls-Universität eingereichte Dissertation war einem Thema aus dem Bereich der französischen Handzeichnung der Renaissance gewidmet. Einige seiner Publikationen betreffen auch die Kunst in Siebenbürgen.
Die weiteren Vorträge finden stets ab 18 Uhr wie folgt statt: Pfr. András Bándi spricht am 6. Februar (rumänisch) über „Historische Verzeichnisse aus dem kirchlichen Zentralarchiv. Fallstudie: Das Miles-Fragment“; Orgelbauer Hermann Binder bietet am 12. Februar (deutsch) einen Bildvortrag mit Tonbeispielen: „Streifzug durch die siebenbürgische Orgelgeschichte: Mediasch, Baaßen und andere Zusammenhänge“; Museumsleiterin Heidrun König hält am 19. Februar (deutsch) einen Vortrag zum Thema „Das Himmlische Jerusalem – Metapher und Allegorie des mittelalterlichen Kirchenbaus“; es folgt am 20. Februar (rumänisch) der Vortrag von Gerhild Rudolf „Die Liebe zum Ganzen und zum Detail – Der siebenbürgische Architekt Fritz Balthes (1882-1914), Schützer und Förderer des einheimischen Kulturguts“; den Abschluss der Reihe bildet am 27. Februar (rumänisch) der Vortrag von Prof. Erika Schneider über „Samuel von Bruken-thals Gärten als Orte der Forschung, Muße und Begegnung.“
Mit dem Europäischen Kulturerbejahr fordert die Europäische Kommission auf, dazu beizutragen, Europa den Europäern wieder ein Stück näher zu bringen. Die Vortragsreihe im Teutsch-Haus möchte „den Reichtum und die Vielfalt des regionalen Kulturerbes ins Bewusstsein der Gesellschaft von heute bringen und somit Menschen für die Wertschätzung und Bewahrung des Kulturerbes gewinnen”, so Leiterin Gerhild Rudolf.