Temeswar - Die Kandidatur wird erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 eingereicht, 2016 wird eine EU-Jury Temeswar/ Timisoara besuchen und offiziell wird Anfang 2017 die rumänische Stadt bekannt gegeben, die 2021 den Titel einer europäischen Kulturhauptstadt tragen wird. Überparteilich sollen die politischen und administrativen Verantwortlichen agieren; Stadt, Kreis, Region und auch das jeweilige Land sind dabei gefragt – und nicht zuletzt finanziell gefordert. Sowohl vor, als auch nach der Kandidatur. In diesem Kontext war die Präsentation von Simona Neumann, Vorsitzende des Vereins „Temeswar Kulturhauptstadt Europas 2021“ vor den Mitgliedern des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs auch eine, die die Unternehmen anregen soll, Temeswar auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas zu unterstützen. Sie wies dabei auf die Präsenz der Firmen durch Werbung hin, aber auch auf die Tatsache, dass solche Investitionen sich durchaus rechnen können. Die Gastrednerin gab dabei Beispiele von anderen Kulturhauptstädten, die in den verschiedensten Bereichen die Vorteile einer Kulturhauptstadt lukrieren konnten. Kulturhauptstadt bedeute weit mehr, als Kunst, Kultur und Unterhaltung. Die Unternehmer können mit erheblichen Gewinnen rechnen, betont Neumann.
Zwei Komponenten sieht Simona Neumann auf dem Weg in Richtung Kulturhauptstadt: Zum einen die Soft-Komponente, die dem Bewerbungsdossier gleichkommt, und die Hard-Komponente, die Infrastrukturaspekte aller Art vereint: von der Kultur-, über die Verkehrs- und bis hin zur Tourismus-Infrastruktur. Und gerade in dieser Hinsicht scheinen die Unternehmer aus dem Deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat Zweifel zu haben, ob die Stadt ihren Auflagen in Sachen Logistik und Infrastrukur nachzukommen vermag. Fakt ist, dass es unter Umständen auch sein kann, dass gar keine Stadt aus dem jeweiligen Land nominiert wird, wenn die Kriterien nicht erfüllt werden, meint die Vereinsvorsitzende Neumann. Doch nicht nur deshalb, weil sie glaubt, dass Temeswar es schaffen kann, rechnet sie nicht mit einer solchen Hiobsbotschaft, sondern „eine solche extreme Entscheidung wurde bisher noch nie getroffen“, sagte sie der ADZ.