Temeswar - Das neue Expertenteam, welches für die Programmleitung Kulturhauptstadt Europas Temeswar 2023 verantworten wird, steht seit Anfang dieser Woche fest. Von den 70 Bewerbern aus 18 Ländern hat ein Prüfungsausschuss, bestehend aus der Literaturkritikerin Adriana Babeți, dem Architekten Ștefan Ghenciulescu, dem Grafikdesigner Ovidiu Hrin, dem Architekten Constantin Petcou sowie der Kunstkritikerin Raluca Voinea, sieben Gewinner ermittelt. Insgesamt 19 Bewerber hatten es in die Endauswahl geschafft. Die sieben Experten haben die Aufgabe, das kulturelle Programm für 2023 neu zu starten. Das Expertenteam ist dem Projektzentrum der Stadt Temeswar unterstellt, der Verein „Temeswar Kulturhauptstadt Europas 2023“ wird für die Programmleitung nicht mehr verantworten.
Eines der Mitglieder war die ursprüngliche Leiterin des Vereins: die Kulturmanagerin Teodora Borghoff leitete den Verein zwischen Februar und Dezember 2012 und arbeitete danach als Beraterin an dem Bewerbungsbuch, womit Temeswar die europäische Jury davon überzeugen konnte, Titelträger ursprünglich in 2021 zu werden. Borghoff war EU-AID-Freiwillige und Programmleiterin der Bürgerstiftung „Fundația Comunitară Timișoara“. Ihr schließt sich die Kommunikations- und Marketingexpertin Oana Boca Stănescu an. In den letzten 17 Jahren arbeitete sie im Bereich Öffentlichkeitsarbeit für das Tschechische Kulturinstitut in Rumänien, für das rumänische Goethe Institut sowie die Universität Bukarest. Silviu Scrob war Technischer Direktor des Programms Kulturhauptstadt Europas Hermannstadt 2007. Zudem hat er als technischer Leiter an den größten Festivals des Landes mitgewirkt: Electric Castle – New Media, Summer Well, ARTmania, Media Music Awards, Cerbul de Aur, TIFF.
Corina Bucea ist ebenfalls eine erfahrene Bildungs- und Kulturexpertin, die zu den Gründungsmitgliedern des Kunstraums „Fabrica de Pensule“ in Klausenburg gehört.
Den vier Experten aus Rumänien schließen sich drei internationale an: Cosmina Goagea ist Architektin. Sie hat mehrere Projekte geleitet, die auf internationale Kooperation ausgerichtet waren. Ihre Projekte wurden international ausgezeichnet. Unter anderem ist sie Trägerin des DASA Award of European Museum Academy. Corina Oprea ist Kuratorin und Autorin zahlreicher Fachbücher. Die Akademikerin hält Vorträge in Schweden und Großbritannien. Matevžcelik aus Slowenien ist Architekt und Kulturmanager, Gründer der grenzüberschreitenden Future Architecture Platform und war zehn Jahre lang der Leiter des Architektur- und Design-Museums in Ljubljana.
Das Projekt Kulturhauptstadt Europas Temeswar 2023 ist seit Jahren von Problemen geplagt. Die Europäische Kommission hat nach einer Prüfung im Sommer dieses Jahres verlangt, dass das Bewerbungsbuch der Stadt bis Ende des Jahres umgeschrieben werden muss. Bis am 1. September 2021 musste die Stadt an den Expertenausschuss aus Bruxelles einen siebenseitigen Projektplan schicken, welcher die Programmleitung zusammenfassen sollte.