Temeswar (ADZ) – Der USR-PLUS-Kandidat für das Temeswarer Bürgermeisteramt, Dominic Samuel Fritz, sieht das Projekt der Kulturhauptstadt in großer Gefahr und fordert die Verantwortlichen des Kulturhauptstadt-Vereins auf, eine sofortige Kurskorrektur vorzunehmen. In einem offenen Brief an die Vereinsleitung schreibt Fritz, dass der Verein sich umgehend der lokalen Szene und der Zivilgesellschaft gegenüber öffnen und entpolitisiert werden müsse. Auch solle die Entscheidungsgewalt bei der Vollversammlung und nicht beim Vorstand liegen, so dass entsprechende Satzungsänderungen durchzuführen seien. Vier Jahre nach der Verleihung des Titels bestehe die Gefahr, dass das Projekt zu einem Misserfolg werde, vor allem weil niemand dem Verein vertrauen könne. Misstrauen herrsche sogar im Verein selbst, das Team, das das Projekt umsetzen müsse, sei von Zwistigkeiten und Argwohn geplagt.
Die einzige Chance, das Vorhaben zu retten, ergäbe sich aus der Verschiebung um ein Jahr durch die Corona-Pandemie. Man gewinne so kostbare Zeit, in der der Verein funktionsfähig werden könne und sich die Kulturszene auch wirklich einbinden ließe, so Bürgermeisterkandidat Fritz. Man könne in der dazugewonnenen Zeit auch die Finanzierungsfrage einigermaßen klären. Dafür bedarf es aber umfangreicher Änderungen in der Satzung des Vereins, doch diese dürften nicht hinter geschlossenen Türen erfolgen, sondern aufgrund offener Diskussion in der Vollversammlung. Die Temeswarer USR habe die Satzung geprüft und werde entsprechende Vorschläge einreichen, so dass der Verein die gesamte kreative Energie der Temeswarer Gemeinschaft ausschöpfen könne. Die wichtigsten Entscheidungsträger, Bürgermeister Nicolae Robu, der Vereinsvorsitzende Horațiu Rada und die Geschäftsführerin Simona Neumann seien aufgefordert, umgehend zu handeln, schreibt Fritz.