Kulturhauptstadt-Projekt: nur wenig Geld von der Regierung

Temeswar (ADZ) – Obwohl die Regierung im Juni eine Eilverordnung zur Finanzierung des Kulturhauptstadt-Programms der Stadt Temeswar verabschiedet hatte und dadurch die Aufnahme von Krediten im Gesamtwert von 52,9 Millionen Lei vorgesehen wurde, kann das Kulturministerium dem Temeswarer Kulturhauptstadt-Verein in diesem Jahr nur 1,6 Millionen Lei zur Verfügung stellen. Dafür muss der Verein fünf Finanzierungsverträge mit dem Ministerium abschließen, die Zuwendungen sind projektbezogen und müssen für jedes einzelne Projekt bewilligt werden. 

2020 wolle man einen einzigen Finanzierungsvertrag vereinbaren, theoretisch müsste dann mehr Geld nach Temeswar fließen, sagte Vereinsleiterin Simona Neumann der Temeswarer Presse . Allerdings hänge alles von der Verabschiedung des Staatshaushaltsgesetzes für 2020 ab. Wenn es im kommenden Jahr genauso passieren werde wie heuer, als der Staatshaushalt nur mit großer Verspätung verabschiedet werden konnte, dann drohe das ganze für 2021 geplante Programm zu scheitern, setzte Neumann fort. Alles stehe unter diesem großen Fragezeichen. Das Kulturhauptstadtjahr beginne im Januar, man müsse 2020 viele Vorbereitungen für 2021 treffen.

Auch mit der Finanzierung durch die Kommunalbehörden würde es Probleme geben, auf die man bereits mehrmals hingewiesen habe. Die Stadt Temeswar müsse 2019 insgesamt 10 Millionen Lei zur Verfügung stellen, hinzu kommt noch der Mitgliedsbeitrag von einer Million Lei. Teilzahlungen seien bereits erfolgt. Der Temescher Kreisrat habe zwar die Überweisung des eigenen Mitgliedsbeitrags von 0,5 Millionen Lei veranlasst, überwiesen wurde jedoch nur der Teilbetrag für das erste Vierteljahr. Mit 1,4 Millionen Lei beteiligt sich der Kreisrat ferner an fünf Veranstaltungen des Kulturhauptstadt-Vereins, Überweisungen erfolgen wie im Falle des Kulturministeriums nur projektbezogen. Man wolle auch die Kreisverwaltung von der Notwendigkeit überzeugen, einen einzigen Vertrag abzuschließen, die einschlägige Eilverordnung der Regierung lasse dies ausdrücklich zu.

Die EU-Experten, die im Juni die Umsetzung der Temeswarer Kandidatur-Vorhaben überprüften, stellten fest, dass der Kulturhauptstadt-Verein zwar einiges bewirkt habe, doch die Fragen der Finanzierung durch die öffentliche Hand noch immer nicht eindeutig geklärt seien, hieß es in dem Prüfungsbericht.