Der Prüfungsausschuss der Europäischen Kommission werde demnächt seinen Bericht abschließen und sie werde dafür sorgen, dass dieser veröffentlicht werde, so Neumann. Bis dann müsse man einfach Ruhe bewahren, sagt die Geschäftsführerin des Kulturhauptstadt-Vereins, die seit Anfang 2018 selbst zur Zielscheibe eines Großteils der Temeswarer Kulturszene geworden ist. Damals hatten mehrere etablierte Professoren, Künstler, Schriftsteller sowie andere Kulturschaffende den Führungsstil Neumanns, die undurchsichtigen Prozeduren des Vereins und die Teilnahmslosigkeit des Bürgermeisters stark kritisiert. Auch gegen Torch hatte man damals protestiert, am Montag ist dieser nun in die Offensive gegangen.
Zur Gefahr des Titel-Entzugs durch die Europäische Kommission wollte sich Neumann allerdings nicht konkret äußern. Man müsse den Prüfungsbericht abwarten. Der Verein wolle sich bei Chris Torch für das Geleistete bedanken, sein Beitrag in der Anlaufphase sei ausschlaggebend gewesen. Nun werde man zwei Stellen ausschreiben, da die nächste Phase der Vorbereitungen für das Jahr 2021 beginne, die einen deutlich höheren Aufwand mit sich bringe. Der Verein werde einen Programmdirektor und einen künstlerischen Berater anstellen, sagte Neumann.
In seinem Brief hatte Torch vor allem die mangelnde Finanzierung beklagt, ein Tag darauf gab Bürgermeister Robu zu, dass der Verein an Geldmangel leidet, schob jedoch der Regierung und dem Temescher Kreisrat die Schuld in die Schuhe.