Karansebesch – Sonntag sollte in der Gemeinde Verendin, in den westlichen Randgebirgen des Cerna-Tals, eine der Großhochzeiten stattfinden, die in dieser Gegend üblich sind. 500 Hochzeitsgäste wurden erwartet. Drei Stunden vor dem Termin ging aber der Dachstuhl des Kulturheims, in dessen angeschlossener Küche für die Hochzeit gekocht wurde, in Flammen auf. Die Hochzeitsgäste zogen sich um oder einfach aus und begannen, herbeigerufen durch das ortsübliche Glockenläuten von der neben dem Kulturheim befindlichen Kirche, mittels Eimern das Feuer zu löschen. Treckerfahrer brachten in Tankanhängern Wasser und aus Karansebesch rückte die Berufsfeuerwehr mit vier Löschzügen an. Als aber deren Wasser zu Ende war, zeigte sich, dass die Hydranten der neuen Wasserleitung des Orts kein Wasser hergaben. Da griffen auch die Feuerwehrleute sich Eimer und halfen beim Löschen mit, zumal mehrere Wohnhäuser der Umgebung und die Kirche akut gefährdet waren, in Brand gesetzt zu werden.
Nach drei Stunden stürzte der Dachstuhl des Kulturheims aber ein und das Feuer in sich zusammen und konnte gelöscht werden. Vom einstöckigen Kulturheim blieben bloß die vertikalen Mauern übrig. Inzwischen hatten die Verwandten des Brautpaars geistesgegenwärtig die Töpfe mit dem Hochzeitsschmaus aus der brandgefährdeten Küche gerettet. Die 500 Hochzeitsgäste wussten aber nicht, wo und ob überhaupt sie trotz allem noch feiern werden. Da lud der Brautvater kurz entschlossen alle Geladenen – und die Helfer von der Feuerwehr mit – ins Privathaus der Familie im benachbarten Luncavi]a zur Hochzeitsfeier ein, wo letztendlich bis Montag früh gefeiert wurde. Ersten Konstatierungen der Feuerwehr nach soll der Brand im Kulturheim von Verendin durch Funkensprühen aus der Hochzeitsküche ausgelöst worden sein. Fakt sei auch, dass der extrem trockene Sommer 2015 und das Nichtfunktionieren der Hydranten der neuen Wasserleitung von Verendin das Löschen des Brands zusätzlich schwierig gestaltet haben.