Reschitza - Seit mehreren Jahren wird in Reschitza rund um den 9. Januar eine Kulturveranstaltung im Deutschen „Alexander Tietz“-Zentrum organisiert, was als Auftakt des neuen Kulturjahres der Banater Berglanddeutschen gilt. So auch 2019, als sich im Mehrzweckraum des „Alexander Tietz“-Zentrums Vorstandsmitglieder, Aktive und Freunde der deutschen Kultur zusammenfanden, um Alexander Tietz zu gedenken. An diesem Tag genau wurde er vor 121 Jahren in Reschitza geboren.
Im Mehrzweckraum gab es eine Alexander Tietz gewidmete Foto-, Dokumentations- und Malereiausstellung, die aus dem Archiv der deutschen Bibliothek zusammengestellt wurde.
Dazu kam noch ein weiteres Ereignis, an das am selben Tag erinnert wurde: Vor 29 Jahren wurde im Konferenzsaal des Kulturhauses der Gewerkschaften in Reschitza die Gründungssitzung des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (DFBB) abgehalten. Einige der Anwesenden waren auch vor 29 Jahren, am 9. Januar 1990, dabei, als die Gründungssitzung stattfand. Damals wurde Dipl.-Ing. Karl Ludwig Lup{iasca, der Ende März 2018 durch einen tragischen Verkehrsunfall aus dem Leben geschieden ist, zum ersten Vorsitzenden des DFBB gewählt.
Über Alexander Tietz sprach Erwin Josef Ţigla, während über die Entstehungsgeschichte des DFBB dessen stellv. Vorsitzender Dr. Ing. Christian Paul Chioncel referierte.
Musikalisch umrahmt war die Veranstaltung durch die „Intermezzo“-Musikgruppe (Marianne Chirilovici, Lucian Duca) und nicht zuletzt durch den vom Elena Cozâltea geleiteten „Franz Stürmer“-Chor.
Vor dieser Kulturveranstaltung fand im Deutschen „Alexander Tietz“-Zentrum die erste Vorstandssitzung des DFBB in diesem Jahr statt. Daran teilgenommen haben Vorstands- und aktive Mitglieder der repräsentativen Organisation der deutschen Minderheit aus der Region. Der Vorstand genehmigte das Dienst- und Tätigkeitsprogramm des DFBB beim Sitz in der Oituz-Straße, genauso das Programm für die Kulturgruppen bzw. -kreise, die am selben Ort tätig sind: Jeden Dienstag und Donnerstag kann man zwischen 10.00 und 12.00 Uhr vormittags beim Sitz in der Oituz-Straße Informationen zur Mitgliedschaft bekommen, sich einschreiben lassen oder den Mitgliedsbeitrag zahlen.
Jeden Dienstag trifft sich der Holzschnitzerei-Kreis „Jakob Neubauer“ unter der Leitung von George Molin zwischen 15.00 und 17.00 Uhr, und jeden Donnerstag der Malereikreis „Deutsche Kunst Reschitza“ unter der Leitung von Doina und Gustav Hlinka zwischen 15.00 und 18.00 Uhr. Mittwochs trifft sich der „Franz Stürmer“-Chor zur Probe im Mehrzweckraum, unter der Leitung von Prof. Elena Cozâltea ab 17.30 Uhr, während die deutsche „Enzian“-Volkstanzgruppe - Kinder und Jugendliche - jeden Freitag zwischen 17.00 und 20.00 Uhr unter der Leitung von Marianne und Nelu Florea probt. Die Erwachsenenvolkstanzgruppe trifft sich zur Probe an jedem Mittwochabend, zwischen 19.00 Uhr und 20.30 Uhr, ebenfalls unter der Leitung von Marianne und Nelu Florea. Jeden zweiten Dienstag findet am Nachmittag eine Begegnung des Reschitzaer Frauenkränzchens statt.
Die effektive Tätigkeit des DFBB in der Oituz-Straße begann am gestrigen 10. Januar. Bis im Herbst ist an folgenden Tagen der Sitz geschlossen: 24. Januar (Tag der Vereinigung der Fürstentümer Moldau und Walachei), 15. April - 6. Mai (Osterferien), 30. Mai (Christi Himmelfahrt), und 20. Juni (Fronleichnam). Während der Sommerzeit ist der Sitz zwischen dem 15. Juli und dem 2. September geschlossen.
Weiter beschlossen wurde, dass die Mitgliedsbeiträge des DFBB für das Jahr 2019 für Rentner und ehemalige Russlanddeportierte 4,00 Lei/Monat und für Angestellte: 5,00 Lei/Monat beträgt. Sie bleiben auf dem Niveau von 2018. Für alle anderen Mitglieder (Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Personen ohne geregeltes Einkommen) wurde der Beitrag von 3,00 Lei/Monat auf 4,00 Lei/Monat erhöht.
Genauso wie in den vergangenen Jahren wurde innerhalb dieser ersten Vorstandssitzung des DFBB und zugleich Feier des Geburtstags von Alexander Tietz, der Träger des „Alexander Tietz“-Preises für das Jahr 2019 zur Wahl gestellt. Einstimmig wurde auf Vorschlag des DFBB-Vorsitzenden und des stellv. Vorsitzenden beschlossen, diese höchste Auszeichnung, die die Banater Berglanddeutschen jährlich zu verleihen haben, an Univ.-Prof. Dr. Rudolf Gräf, in Reschitza geboren, heute Prorektor der „Babeş - Bolyai“-Universität Klausenburg und seit dem vergangenen Jahr Direktor des Forschungsinstituts für Geisteswissenschaften Hermannstadt der Rumänischen Akademie, zu vergeben.