Temeswar (ADZ) – Das Temeswarer Nationale Kunstmuseum ist ab heute und bis zum 15. Dezember teilweise geschlossen, allein die Ausstellungsräume im Erdgeschoss können wei-terhin besucht werden. Die Dauerausstellungen im ersten und im zweiten Stock des Barockpalais am Domplatz können in den kommenden drei Monaten nicht mehr besucht werden; die Räume werden im Zuge der Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr 2023 neu eingerichtet und für die Sonderausstellungen, die nächstes Jahr stattfinden sollen, vorbereitet. Das größte Highlight, das derzeit vorbereitet wird, ist die umfangreiche Brâncu{i-Schau, die mit Unterstützung französischer und amerikanischer öffentlicher und privater Einrichtungen zustande kommen soll. Auch sollen die Dauerausstellungen der Banater, rumänischen und westeuropäischen Kunst neugestaltet werden, um die Attraktivität des Hauses zu steigern. Der 2021 ernannte neue Museumsdirektor, Filip Petcu, ein Absolvent des Nikolaus-Lenau-Lyzeums, von Beruf Restaurator und Dozent an der Temeswarer Kunstfakultät, hat sich ehrgeizige Ziele vorgenommen, um das Museum aus der vom ehemaligen Direktor Victor Neumann zu verantwortenden Krise herauszuholen und der Einrichtung zum neuen Glanz zu verhelfen.
Im Erdgeschoss des Museums kann bis zum 10. Oktober eine große Rückschau auf das Werk des Temeswarer Malers Oskar Szuhanek (1887 – 1972) besichtigt werden. Szuhanek wurde in Tome{ti geboren, wo sein Vater die dortige Glashütte leitete, später lebte er in Temeswar, seine Familie hatte in der Fröbelgasse einen Möbelhandel. Mit 21 Jahren ging er nach Paris, wo er Bekanntschaft mit Amedeo Modigliani, Pablo Picasso, Ivan Mestrovic und anderen Künstlern von Weltrang machte. Später bereiste er Italien und Nordafrika, ab 1922 stellte er regelmäßig in Temeswar, Bukarest und Klausenburg aus und zählte 1951 zu den Gründungsmitgliedern der Temeswarer Filiale des Künstlerverbands Rumäniens. Szuhanek malte unter anderem zahlreiche Temeswar-Bilder, die Temeswarer Kunstkritikerin und Kunsthistorikerin Annemarie Podlipny-Hehn widmete ihm eine 1996 veröffentlichte Monographie.
Das Temeswarer Kunstmuseum ist wegen der begonnenen Umbauarbeiten im ersten und zweiten Stockwerk mittwochs bis sonntags zwischen 13 und 21 Uhr offen.