Kunstmuseum führt Sehhilfen für Blinde ein

Stiftung will rumänienweit die Integration von Behinderten durchsetzen

Kunst nicht nur sehen, sondern auch fühlen: Künftig können auch blinde Besucher in den Genuss der Werke von Corneliu Baba und Julius Podlipny kommen.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Das Kunstmuseum Temeswar besitzt seit Dienstag taktile Leitlinien und Audio-Guides für blinde Besucher. Als eines von sechs Museen Rumäniens nimmt die Kultureinrichtung an einem Projekt der Orange Stiftung teil, die darauf zielt, Menschen mit Behinderung den Zugang zu Museen zu erleichtern. In Kürze möchte das Kunstmuseum auch Reliefs von den dauerhaft ausgestellten Werken einführen. Dadurch sollen blinde Besucher die bekannten Gemälde von Corneliu Baba und Julius Podlipny anhand der Reliefmodelle ertasten können. Desgleichen werden in absehbarer Zeit Kataloge in Brailleschrift eingeführt.

Neben dem Kunstmuseum Temeswar beteiligen sich an dem Projekt unter anderem auch die Nationalgalerie Bukarest (Muzeul Naţional de Artă al României), das Nationale Bauernmuseum (Muzeul Naţional al Ţăranului Român) und die Nationalgalerie für zeitgenössische Kunst (Muzeul Na]ional de Artă Contemporană). Um die Integration von Sehbehinderten hat sich in Temeswar bereits die Kreisbibliothek bemüht: Die Einrichtung besitzt seit fast zwei Jahren Daisy-Hörbücher für Blinde. Die Abspielgeräte können täglich kostenlos benützt werden. Auch eine Mitgliedschaft ist für Bürger umsonst. Das Projekt der Stiftung Orange namens „Fühle Kunst in sechs Museen“ wird am 31. Oktober 2013 abgeschlossen.