Laboratorien der Erinnerung

Neue Ausstellung von Renée Renard

Temeswar – Der Verein „Pietatea Bănățeană“ lädt für den heutigen Samstag, den 9. September, um 10 Uhr, zur Eröffnung der Ausstellung der Künstlerin Renée Renard, „Laboratoarele Memoriei: Asociația Pietatea Bănățeană“ (deutsch: Laboratorien der Erinnerung: Verein Pietatea Bănățeană), am Vereinssitz im Revolutionsboulevard Nr. 26 ein. Die Ausstellung kann am Samstag und Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr bzw. danach, bis zum 11. Oktober, von Montag bis Freitag zwischen 9 und 11 bzw. 15 und 17 Uhr kostenlos besichtigt werden. Der Verein „Pietatea Bănățeană“ wurde während der Wirtschaftskrise 1929 als Begräbnishilfsverein gegründet. Er zählt heute mehr als 18.200 Mitglieder, die Mehrheit davon Senioren.

Nachdem in der ersten Etappe des im Februar d.J. gestarteten Projekts eine Auswahl, Aufbereitung und künstlerische Präsentation von Archivdokumenten erfolgte, die für die fast hundertjährige Geschichte des Vereins „Pietatea Bănățeană“ relevant sind, wurde in der zweiten Etappe ein Dialog mit Vereinsmitgliedern initiiert. Gemeinsam mit der Künstlerin Renée Renard wählten sie fotografische „Glücksmomente“ aus - Momente aus ihrem Leben, an die sie sich mit Freude erinnern (Hochzeitstag, Geburt der Kinder, erster Schultag, ein Familientreffen oder ein Treffen mit Kollegen, Urlaub usw.). Die Fotocollagen bilden ein visuelles und emotionales Mosaik lokaler Mikrogeschichten, die sich in eine sich ständig verändernde Makrogeschichte einfügen, die das Schicksal eines jeden geprägt hat. Die Familie aus der Sicht der Kinder ist das Ergebnis eines Kreativ-Workshops mit Kindern und Jugendlichen, in dem sie von Renée Renard die Grundsätze der Erstellung eines Familienstammbaums erlernten und mit Fotos arbeiteten, die sie von ihren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erhalten hatten. Dadurch wurde ein Dialog zwischen den Generationen initiiert, und die Kinder wurden ermutigt, mehr über ihre Familiengeschichte zu erfahren.

Die Künstlerin Renée Renard beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit Themen rund um Erinnerung und Familiengeschichte. Sie entwickelte das Konzept „Labor der Erinnerung“ und koordiniert Workshops mit Kindern und Jugendlichen zum Thema „Stammbaum und Familiengeschichte“. Die Grafiken stammen von Ciprian Chirileanu. Das Projekt ist Teil des Europäischen Kulturhauptstadtprogramms.