Landschaftlich wunderbar, menschlich einmalig

Die Kreisstraße DJ 608 Plugova-Rusca soll modernisiert, die Gegend erschlossen werden

Reschitza – Inmitten aller Aufregungen und Fragen, die von der Corona-Krise ausgelöst und aufgeworfen werden, hat der Kreisratspräses von Karasch-Severin, Silviu Hurduzeu (PSD), einen Finanzierungsvertrag über 125,5 Millionen Lei unterzeichnet, der zu 98 Prozent nicht rückzahlpflichtige Gelder bindet, die mehrheitlich aus EU-Mitteln und einer Kofinanzierung aus dem Staatshaushalt zusammengesetzt sind. Es handelt sich um die Kreisstraße DJ 608, die in Plugova, unweit Herkulesbad von der Nationalstraße/Europastraße DN6/E70 nach Nordwesten abzweigt und über die Weiler Globurău, Costiș, Borugi, durch mehrere weitere Weiler der  Großgemeinde Cornereva und über den Weiler Obi]a nach Rusca Teregova führt, um dann ab dem Nordrand der Gemeinde Teregova wieder nach Südosten in Richtung Herkulesbad zu führen.

Das Projekt, das mit diesen Geldmitteln realisiert werden soll – die Rede ist schon seit Jahren von der Modernisierung dieser Straße durch eine kaum erschlossene wunderschöne Gegend am Fuß und an den Hängen der Südausläufer der Südkarpaten - führt durch das Weichbild der Gemeinden (und teilweise mitten durch) Mehadia, Cornereva und Teregova, durch die Gemeinde Plugova sowie durch die erwähnten Weiler Borugi, Costiș, Obița und Rusca. Die Finanzierung deckt die Kosten für das technische Projekt, die Entwurfs- und Bauassistenz (auf welche die EU in ihren Projektfinanzierungen besteht) und die eigentlichen Bauarbeiten.

„Einerseits realisieren wir durch dieses Projekt eine gute Anbindung eines Raums mit rund 5000 Einwohnern an die Europastraße E70/Nationalstraße DN6. Die 41,377 km führen über mehrere Bäche – also müssen zehn neue Brücken gebaut und 19 Brücken generalüberholt werden“, sagte Hurduzeu. „Die Finanzierung kommt über FEDR-BS, Europäische Fonds für Regionalentwicklung - Staatshaushalt, mit ihr werden 98 Prozent der Kosten gedeckt. Den Rest, 1,2165 Millionen Lei, schießt der Kreisrat als Verantwortlicher für die Kreisstraßen zu. Unsere Kofinanzierung ist bereits über das Regionale Operativprogramm Regio-POR 2014-2020 gesichert.“

Wir erinnern daran, dass die Gemeinde Cornereva die flächengrößte Gemeinde Rumäniens ist und dass ihre 32 Weiler mit insgesamt rund 4000 Einwohnern auf einer Fläche siedeln, die in etwa der Gesamtfläche der Millionenstadt Bukarest gleichkommt. Mehrere dieser Weiler sind auch heute nur über Saumpfade, einer gar, Inele], nur über Leitern an einer Bergwand erreichbar, manche haben keinen oder nur improvisiert elektrischen Strom, während die Bewohner weitgehend autark leben, von Ertrag ihrer kleinen Ackerflächen und von dem, was Wald und Wiesen dieser idyllischen Gegend seit Jahrhunderten unverändert hergeben. Der „Zivilisation“ am nächsten ist noch Rusca Teregova, wo ein Wasserkraftwerk gebaut wurde und wo die Pension Wittmann ein fester Bezugspunkt ist, zumal, als weitere Attraktion, sich die Küche der Pension hauptsächlich aus den Produkten ihrer zehn Hektar großen eigenen Farm sowie von Produzenten des Umfelds versorgt. In der Gegend, die durch diese Kreisstraße erschlossen wird, wird ein exzellenter Pflaumenschnaps gebrannt und jede Ortschaft hat ihre eigenen Schafkäsesorten. Zudem: die Menschen dieser Gegend sind noch das, was man gemeinhin als „unverdorben“ bezeichnet...