Früh ist es, als wir am 8. Oktober in den Bus steigen, um eine 27-stündige Reise in den Südwestzipfel Deutschlands zu beginnen. Unserer Gruppe gehören Deutschlehrer und Kollegen, die andere Fächer in Deutsch unterrichten, an. Die Erwartungen sind groß, denn das Programm verspricht eine gute Mischung aus landeskundlichen und fachbezogenen Themen: Medienkompetenz und Recherche von Unterrichtsmaterialien, Situationsbericht zum Unterrichtswesen in Baden-Württemberg mit Schwerpunkt auf den angestrebten Änderungen nach dem Regierungswechsel, Methodenspirale und Hospitationen an Freiburger Schulen sowie ein Besuch im Europaparlament in Straßburg und die Besichtigung der ehemaligen Benediktinerabtei Sankt Peter.
Da wir unerwartet schnell unser Ziel erreichen, sind wir schon um 9 Uhr des folgenden Tages am Titisee, wo wir bei Schwarzwälder Kirschtorte und Kaffee den Prolog unseres Aufenthaltes schreiben. Die Leitung des Studienhauses Wiesneck hat für die Seminargestaltung interessante Referenten eingeladen: Siegmut Keller spricht über politische Reformmaßnahmen in Schule und Unterricht, Frauke Mühle-Bohlen über handlungs- und produktionsorientiertes Arbeiten. Auch der landeskundliche Aspekt wird nicht vernachlässigt und findet bei den Teilnehmern großen Anklang.
Die Besuche in Freiburg und Straßburg zeigen die engen Beziehungen zwischen Baden und dem Elsass und die positive Nachkriegsentwicklung in dieser Region. Landeskunde zum Anfassen sind ein Abendessen in einer badischen Straußenwirtschaft und die anschließende Weinprobe im Genossenschaftsweinkeller Oberrotweil. Die fachkundige, lockere und interessante Führung durch Oberbürgermeister Arno Landerer und die köstlichen Tropfen werden allen in guter Erinnerung bleiben. Den kulturellen Höhepunkt bildet der Besuch der ehemaligen Benediktinerabtei Sankt Peter am Samstag, dem 15. Oktober, kurz vor Antritt der langen Rückreise nach Rumänien.
Alle Teilnehmer kehren mit einem Bündel Erfahrungen und bunten Anregungen für den Unterricht in deutscher Sprache nach Rumänien zurück, von denen demnächst motivierte Deutschlerner im Lande profitieren könnten. Ein besonderer Dank gilt dem Kultusministerium des Landes Baden-Württemberg, dem Studienhaus Wiesneck und dem Fachberater der ZfA, Herrn Hubert Gronen, die in Zusammenarbeit mit dem ZfL Mediasch dieses Seminar konzipiert und ermöglicht haben.