Temeswar - Der Sprachtest zur Aufnahme in die Vorschule am Nikolaus-Lenau-Lyzeum bleibt allein der Statistik erhalten und hat eventuell für die Eltern der zunächst aufgenommenen Kinder einen psychologischen Wert. Seit der Ergebnisveröffentlichung vor gut einer Woche hat sich in der begehrten Lenau-Schule vieles getan und dies mit einem einzigen Resultat: Die Anzahl der Klassen wurde von anfänglichen fünf auf sieben aufgestockt, sodass alle inskribierten Kinder auch aufgenommen werden konnten. Dazu haben parlamentarische Anfragen beim Minister verholfen, Schreiben an die Schulbehörde und massive Aufregung unter der Elternschaft der zunächst angenommenen Sechsjährigen.
Die Temescher Schulbehörde hatte zuerst 125 Plätze an fünf Klassen der Vorschule am Nikolaus-Lenau-Lyzeum genehmigt und gab an, von dieser Zahl nicht abrücken zu wollen, nachdem die Lenau-Schule sechs Klassen, genauso viele wie im Vorjahr, gefordert hatte. Nun wurden weitere zwei Klassen genehmigt, was der Aufnahme aller etwa 175 eingeschriebenen Kinder gleichkommt. Die auch in diesem Jahr große Nachfrage für die Lenau-Schule hatte den Abgeordneten des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Ovidiu Ganţ, dazu veranlasst, eine diesbezügliche parlamentarische Anfrage beim Bildungsminister Adrian Curaj einzureichen. Der Banater Forumsvorsitzende Johann Fernbach hatte seinerseits an die Schulbehörde geschrieben und Eltern wollten, wie bekannt wurde, Petitionen bei Schulbehörde und Deutschem Konsulat einreichen. Der DFDR-Abgeordnete sagte nach seiner erfolgreichen Initiative, dass er die Entscheidung des Schulinspektorates „ungerecht und diskriminierend“ gefunden hatte, der Lenau-Schule eine Klasse zu streichen, „während in einer anderen wichtigen Schule in Temeswar drei Klassen hinzugefügt wurden“.
„Ich wollte von Bildungsminister Adrian Curaj erfahren, ob dies legal, korrekt und moralisch ist. Er war offensichtlich meiner Meinung und hat die Entscheidung des Schulinspektorates widerrufen. Demzufolge hat die Behörde in der Lenau-Schule zwei weitere Vorschulklassen hinzugefügt“, sagte Ganţ
Bei all dieser Euphorie über Akzeptanz und Nachfrage muss sich die Lenau-Schule nun mehr denn je mit der Frage auseinandersetzen, ob es in Zukunft ausreichend Grundschul- und Fachlehrer für alle diese Schüler gibt. Gefragt sind nun nicht nur die rumänischen Behörden, sondern auch die deutschen, denn beide Seiten können in der Wirtschaft mehr denn je vom Reservoir deutschsprachiger Schulabgänger profitieren.