Letzte Warnungen für den Schneeräumdienst

Wintervorbereitungen in der Begastadt

Werbung um das Vertrauen der enttäuschten Bürger: Schau der Einsatzfahrzeuge für die Scheeräumung in Temeswar

Temeswar - Die städtische Schneeräumung ist doch nichts von gestern. Die winterliche Schneeräumung wird (oder sollte) hierzulande in dieser Form schon seit Jahrzehnten durchgeführt (werden): Nicht mit Besen, Kippe und Schubkarren wie anno dazumal sondern mit modernen Einsatzfahrzeugen, Ausrüstungen, Kipplastern, Streufahrzeugen sowie Streumitteln (Sand und Salz). Damit wird der Winterräumdienst betraut, die Dienstleistungsverträge werden mit lokalen Firmen vorzeitig für zehn ja mancherorts gar für zwanzig Jahre abgeschlossen. Trotzdem hat es Winter für Winter fast überall in den Städten bei der Stadtbevölkerung, der Kommunalverwaltung zu Unzufriedenheit, Ärger und Frust geführt. Die Temeswarer erinnern sich nun kurz vor dem ersten Schneefall an die wahre Schneeblockade, die die Stadt vorigen Winter tagelang lahmgelegt hatte. Die für die letzten Jahre in Temeswar außergewöhnlichen Schneemassen blieben auf der Fahrbahn und auf den Gehsteigen liegen, bis sie durch die Erwärmung aufgetaut wurden.

Die Einsatzfahrzeuge des Schneeräumdienstes starteten mit großer Verspätung oder nur zaghaft auf einigen Hauptstraßen. Die Nebenstraßen blieben, so im Monat Februar, tagelang eingeschneit, ganze Stadtviertel blockiert. Selbst zu Winterende lagen in der ganzen Stadt noch schmutzige Schneeberge am Straßenrand. Als letzte Lösung hat die Stadtverwaltung verstärkt Gruppen von Häftlingen für die Schneeräumung eingesetzt.  Dabei hatte die Stadt einen gutbezahlten Räumungsdienst wie auch einen gültigen Vertrag für die winterliche Schneeräumung: Die ehemalige Ciuhandu-Kommunalverwaltung hatte rechtzeitig 2011 mit zwei Firmen, bzw. mit „Retim“ und mit dem städtischen Wegebauunternehmen einen je sechsjährigen Dienstleistungsvertrag  im Gesamtwert von 20 Millionen Lei abgeschlossen. Die genervte Bevölkerung, die monatelang in dieser belagerten Stadt leben und sich abplagen musste, bekam von diesen Firmen wie auch aus dem Rathaus die gewöhnlichen Ausflüchte und Klagen über die Härten der Natur zu hören. Der Temeswarer Rechnungshof zog einen Strich unter die Rechnung: Die Schneeräumung, so wie sie eben war, hat die Stadt im vorigen Winter trotzdem insgesamt drei Millionen Lei gekostet.

Die neue USL-Stadtverwaltung unter Bürgermeister Nicolae Robu verspricht nun (vor dem Ernstfall, vor den Wahlen!?), den vorgenannten Firmen hart auf die Finger zu schauen und gar zu klopfen: „Leider gehört die Schneeräumung hierzulande noch zu den unlauteren Geschäften!“.  Laut Bürgermeister Robu will man jedoch in der Begastadt im kommenden Winter keinerlei Schlendrian und schon längst keine Nichteinhaltung der vertraglichen Pflichten bei der Schnee- und Eisräumung akzeptieren. Diese Firmen müssen sich prompt nicht nur um die Räumung sondern auch um die Entfernung und den Abtransport der Schneemassen kümmern. Die Stadt wurde in sechs Sektoren eingeteilt, Retim und der städtische Wegebau sind jeweils für drei Sektoren zuständig. Der Vertrag mit Retim beträgt 10,7 Millionen Lei, der mit dem zweiten Unternehmen 7,6 Millionen Lei. Dieser Tage setzte Bürgermeister Robu ein Zeichen für diesen Winter: Er besichtigte die Ausrüstungen und Einsatzfahrzeuge der Räumungsfirmen auf dem Gelände des P²ltini{anu-Stadions und versprach erneut eine strenge Kontrolle der Tätigkeit dieser Firmen.