Reschitza – Nachdem sich die ALDE-Vize-premierin und Umweltministerin Graţiela Gavrilescu, der PNL-Vizepräsident Iulian Dumitrescu, PSD-Senatoren und -Führer in der Werbekampagne für das Referendum als Versammlungspräsidium mit dem Rücken zum Altar einer Klosterkirche gezeigt hatten, zeigten sich jetzt die Mitglieder des PNL-Politbüros Karasch-Severin demonstrativ unter einem schon angeherbstelten Nussbaum im Freien, im Garten des Reschitzaer Restaurants „Storia del Calcio”, das sich im Besitz eines PNL-Mitglieds befindet. Begründet haben sie die Entscheidung mit der Erklärung, ihr Parteisitz wäre wegen Mauerfeuchtigkeit und Schimmel renovierungsbedürftig. Auf der Tagung ging es ums Ersetzen des Fraktionschefs der PNL im Kreisrat Karasch-Severin und um die Bestimmung eines anderen PNL-Koodinators im Almăj-Tal. Zum Ersetzen des Ex-Militärs und (vor)lauten Kulturheimdirektors aus Karansebesch, Ioan Cojocariu („Coajă”, der sich zu Zeiten Sorin Frunzăverdes mehr-mals dadurch „hervorgetan“ hatte, dass er mit Aktionen auffiel, die mit liberal nichts gemein hatten – wir erinnern an den Bärentatzenschmaus, den er und der damalige Theaterdirektor aus Reschitza, N.D. Vl²dulescu, kulinarisch vorbereitet hatten und der die öffentliche Empörung hochwallen ließ) gab es kaum Diskussionen: Seine Rolle übernahm der besonnene Mircea Teodorescu.
Heftige Dispute gab es hingegen rund um die Person von Iustina Turnea, die im Almăj-Tal reaktiviert werden sollte. Die resolute Rentnerin, zu kommunistischer Zeit bereits als gewiefte und menschlich warme Organisatorin im Landwirtschaftsbereich bekannt und geschätzt, die nie ein Blatt vor den Mund nahm und als PNL-Verantwortliche im Almăj-Tal und Orawitza die wohl erfolgreichste unter allen Territorialorganisatoren war (wenn man allein nach den Wahlerfolgen der PD/PNL zu ihrer Zeit urteilt), scheint mit ihrem losen Mundwerk nicht weniger der Politbüromitglieder auf die Hühneraugen getreten zu haben: sie stimmten mehrheitlich gegen ihre Reaktivierung, die sich PNL-Kreischef und Senator Ion Marcel Vela gewünscht hätte. Der offizielle Hauptvorwurf gegen Iustina Turnea: bei den letzten Kommunalwahlen sei sie verdächtigt worden, insgeheim der PSD zugearbeitet zu haben.