„Lifeline“ erlebt Finissage im Kunstmuseum

Wanderausstellung reist nach Pantschowa und Ulm weiter

Kurator Alexandru Babușceac (l.) wird am Donnerstag, um 17 Uhr, eine Führung durch die Ausstellung „Lifeline“ des deutschen Künstlers Dieter Mammel (r.) unternehmen. | Foto: Raluca Nelepcu

Temeswar (ADZ) – Die Ausstellung „Lifeline“ des deutschen Künstlers Dieter Mammel kann nur noch bis inklusive morgen (am 22. August) im Nationalen Kunstmuseum in Temeswar/Timișoara besichtigt werden. Die Wanderausstellung reist von Rumänien nach Serbien, wo sie zunächst im Nationalmuseum in Pantschowa/Pancevo, in der Nähe des Herkunftsortes des Großvaters mütterlicherseits des Künstlers, und anschließend im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm, Deutschland, zu sehen sein wird.

Am Donnerstag, den 22. August, verabschiedet sich das Temeswarer Kunstmuseum von der Ausstellung „Lifeline“, die vier Monate lang (10. Mai bis 22. August) zum Nachdenken über die conditio humana anregte, die der Künstler Dieter Mammel durch das Prisma der Tragödie seiner eigenen Familie, die von den düsteren Ereignissen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, sowie durch die Augen derer, die vor gar nicht so langer Zeit Vergleichbares durchgemacht haben, erforschte. Anhand von sechs Themen, Heimat, Krieg, Zuflucht, Schutz, Familie und Überleben, thematisiert Mammel sowohl die Erfahrung des kollektiven Traumas, das diejenigen erleben, die von den Folgen des Krieges gezeichnet sind, als auch alltägliche Themen, die auf den schwierigen Weg der Heilung von diesen Traumata hinweisen. Ergänzend dazu erforscht der Künstler zusammen mit bedeutenden Künstlern aus den Sammlungen des Museums, deren Werke ab dem 19. Jahrhundert und bis zur Gegenwart entstanden sind, die Themen Tod und Entfremdung, die in einem Epilog kulminieren, der in drei der Ausstellungsräume vorgestellt wird.

Dieter Mammel, der außerhalb des Kanons der zeitgenössischen Kunst arbeitet, geht von seiner Ausbildung als Grafiker aus und interpretiert das vertraute Figürliche auf innovative Weise neu. Seine Werke in Tusche sind gefühlvoll, sensibel und kraftvoll zugleich, denn sie legen die gesamte innere Welt des Künstlers auf der Leinwand offen. Die intensiven Farben, die der Künstler in seinen Werken verwendet, suggerieren intensive Stimmungen, die mit den Erfahrungen der Figuren, die seine Bilder beleben, verbunden sind. „Lifeline“ ist also eine Lebenslinie, die den künstlerischen Weg Mammels in den letzten 20 Jahren bis zur Gegenwart nachzeichnet, in der der Künstler seine 100. Ausstellung mit dem Kunstmuseum Temeswar in der „Ioachim Miloia“-Galerie organisiert, die das Banat mit Deutschland und Serbien verbindet. „Die Ausstellung ist eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ein Dialog zwischen den Kulturen, der nicht nur eine beeindruckende Besucherzahl anziehen konnte, sondern auch unsere Zusammenarbeit mit dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm intensiviert hat. Wir fühlen uns durch diese Partnerschaft geehrt und freuen uns auf künftige gemeinsame Projekte, die die Kulturlandschaft der Region bereichern werden“, sagt Filip Petcu, Direktor des Temeswarer Kunstmuseums.

Obwohl es sich um eine Wanderausstellung handelt, behält die Expo in Temeswar einen Hauch von Individualität, indem sie die Werke von Dieter Mammel einigen Werken aus der Sammlung des Museums gegenüberstellt, die Banater Künstler wie Stefan Jäger, Julius Podlipny, Horia Bernea, Stefan Aleksi und andere geschaffen haben. Die Abschlussveranstaltung ist für Donnerstag, den 22. August, um 18 Uhr geplant. Um 17 Uhr findet eine Führung durch die Ausstellung mit Kurator Alexandru Babușceac statt. Zu diesem Anlass wird auch der Katalog der Ausstellung präsentiert.