Loch gedeckt, Kirche geschützt

Gelungene Zusammenarbeit: Wie das Dach der Bogeschdorfer Kirche repariert wurde

Das Bogeschdorfer Kirchendach noch Anfang September...

… und jetzt Mitte Oktober.
Fotos: Holger Wermke

Bogeschdorf - Eine aufmerksame Kuratorin, tatkräftige Unterstützung aus dem Bezirkskonsistorium und eine Ziegelspende aus dem Dorf – dank dieses Gemeinschaftswerkes ist die evangelische Kirche in Bogeschdorf/Băgaciu gerüstet für den Winter. Es ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, das mit bescheidenen Mitteln große Schäden an den landschaftsprägenden Baudenkmälern verhindert werden können.

Bogeschdorf im Juli diesen Jahres. Ein Sturm fegt über das Kokelland. In Bogeschdorf entwickelt sich eine Windhose, die ein großes Loch in das Dach des Kirchenschiffes reißt. Direkt am Turmansatz, auf der nördlichen Dachseite war das Dach ungeschützt. Die Gemeinde hatte dabei Glück im Unglück: Während die Bauern über die wochenlange Dürre stöhnten, blieb der historische Dachstuhl von eindringendem Wasser verschont.

Kuratorin Susanna Sălcianu meldete den Schaden noch im Juli an das Bezirkskonsistorium in Mediasch/Mediaş. Dort wurden die Arbeiten vorbereitet. Unerwartete Hilfe kam aus Bogeschdorf selbst. Der in Deutschland lebende Bogeschdorfer Helmuth Gaber, der derzeit einen Hof im Ort ausbaut, spendete 500 historische Ziegel, die eine Firma aus Neumarkt/Târgu Mureş Anfang Oktober auf dem Dach aufbrachte. Die wertvolle gotische Kirche ist damit vorerst gesichert.

Die entsprechenden Stellen in den Bezirkskonsistorien bzw. der Hermannstädter Leitstelle Kirchenburgen sind auf Hinweise wie im Fall Bogeschdorf angewiesen. Dies gilt insbesondere für Orte, in denen es keine Kuratoren mehr gibt. Je nach Schwere des Schadens können dann in den meisten Fällen zumindest Notreparaturen durchgeführt werden.