Temeswar – Die Bürokratie könnte einigen Clubbesitzern in Temeswar/Timişoara einen Strich durch die Rechnung machen. Dies, weil einige von ihnen eine Brandschutzgenehmigung benötigen, für deren Erstellung ein Prüfingenieur engagiert werden muss. Praktisch muss dieser das Gebäude auf Brandschutz prüfen und die technische Dokumentation erstellen, die dann beim Katastrophenschutz ISU Banat eingereicht wird, um die Genehmigung zu erhalten. Das einzige Problem bei der Sache: Im Kreis Temesch gibt es einen einzigen derartigen Experten. Da zur Zeit so viele Anfragen bei diesem einlaufen, müssen sich die Lokalinhaber sogar drei Monate gedulden, bis der Prüfingenieur das betreffende Gebäude unter die Lupe nehmen kann. Sollten sie solange dicht machen müssen, würde das für viele das Aus bedeuten.
Vor Kurzem fand im Kulturcafé „Ambasada“ in Temeswar ein Treffen zwischen dem Leiter von ISU Banat, Chefinspektor Lucian Mihoc, und mehreren Restaurant-, Café- und Clubbesitzern statt. Mehr als 40 Inhaber waren dabei, um zu erfahren, welche Brandschutzmaßnahmen sie treffen müssen, damit ihre Einrichtungen legal funktionieren können. Es war eine gelassene Diskussion, bei der Chefinspektor Mihoc mehrmals betonte, dass ISU Banat keine Norm für die Bußgelderteilung hat, sondern einfach bestrebt ist, Katastrophen vorzubeugen. Die Clubbesitzer, die ihre Geschäfte im Untergeschoss von historischen Gebäuden haben, klagten darüber, dass sie einige Brandschutzmaßnahmen nicht umsetzen können, denn die Gebäude dürfen nicht umgebaut werden. Sie interessierten sich für sogenannte „kompensatorische Maßnahmen“, die im Falle eines Brandes getroffen werden könnten, damit ihren Kunden Sicherheit gewährt wird.
Einer der Clubbesitzer behauptete, er sei sogar bereit, zwei Feuerwehrmänner zu bezahlen, die in der Nacht mit dem Feuerwehrauto vor seinem Lokal stehen. Das Brandschutzgesetz bestimmt auch eine gewisse Anzahl von Personen, die gleichzeitig in einem Club sein dürfen. Dies sei der Ansicht der Clubbetreiber nach eine viel zu geringe Zahl, denn „niemand will in einem leeren Club feiern“. Ein weiteres Problem seien in Temeswar die Eingangstore, die sich nach innen öffnen, obwohl das Gesetz vorsieht, dass sich diese nach außen öffnen müssen. In Temeswar sei das von einem Stadtratsbeschluss geregelt worden, der Chefinspektor betonte jedoch, dass das rumänische Gesetz in diesem Fall Vorrang hat. Angesprochen wurde auch das Fehlen von Hydranten in der historischen Innenstadt. Der ISU-Leiter sagte auch, dass es keine Zufahrtsstraße für Notfälle in der Innenstadt gäbe. Bei einer Intervention hatte das Feuerwehrauto drei parkende Autos beschädigt. Die Temeswarer Clubbesitzer baten Lucian Mihoc, ihre Anfragen nach Bukarest weiterzuleiten, damit das Brandschutzgesetz modifiziert wird. Der Leiter von ISU Banat versprach, einen Bericht diesbezüglich zu erstellen und nach Erhalt einer Antwort ein neues Treffen mit den Lokalbesitzern zu organisieren.