Reschitza - Erst mal für Honoratioren zum Besuch freigegeben wurde der große Laden mit Chinaprodukten, der die seit zehn Jahren leerstehende Halle B des Bauernmarkts am Reschitzaer Südbahnhof angemietet hat und auf 1100 Quadratmetern seine Waren feilbietet. Die eigentliche große Eröffnung für das Kaufpublikum des „Lu Lu Fa“ (Freundschaft und Wohlstand) getauften Ladens findet am Donnerstag um 7 Uhr früh statt.
Vorerst wurden Präfekt Matei Lupu, einige Mitglieder des Kreisrats Karasch-Severin sowie Vertreter der rumänisch-chinesischen Handelskammer, Filialen Karasch-Severin (Gheorghe Filipescu) und Temesch (Ionuţ Vişan) vom Vertreter der chinesischen Betreiberfirma, Cheng Fen, mit dem Laden vertraut gemacht. Gleich zu Beginn verkündeten die Vertreter der chinesischen Betreibergesellschaft, demnächst (das heißt: noch in diesem Jahr) ähnliche Läden in Bokschan und Temeswar zu eröffnen. Der Reschitzaer Chinaladen hat immerhin 15 Angestellte, zwei Chinesen und 13 Rumänen und zahlt eine saftige Miete an die Stadt, die Besitzerin der Kaufhalle. Geöffnet sein wird der Chinaladen an allen sieben Wochentagen. Die Betreiberfirma aus China, so wurde bekanntgegeben, ist vor allem im Bereich der Textilproduktion tätig und erzeugt, angefangen von Intimwäsche bis zu Teppichen, so ziemlich alles, was der weitest gefasste Begriff „Textilien“ umfasst. Sonstige Waren des Großladens bringt sie mittels Bartergeschäften mit anderen chinesischen Produzenten.
Laut Gheorghe Filipescu, dem Präsidenten der Filiale Karasch-Severin der Rumänisch-Chinesischen Handelskammer (ein Bauunternehmer, der sich auch schon als PSD-Bürgermeisterkandidat in Reschitza versucht hat und eine Zeit lang als PSD-Staatssekretär in Bukarest war) ist die Eröffnung des Chinaladens am Reschitzaer Südbahnhof „nur ein erster konkreter Schritt“ in der Präsenz chinesischer Firmen im Banater Bergland. Am Ausbau der Aktivitäten chinesischer Firmen im Banater Bergland sei der Botschafter Chinas in Bukarest, Xu Fe Yong, besonders interessiert, seit er im Frühjahr 2017 Reschitza besucht hat. Weit gediehen sei die Vorbereitung eines Besuchs von hohen Beamten der Verwaltung des Banater Berglands in der Botschaft Chinas in Bukarest (4. September), wo Präfekt Matei Lupu, Kreisratspräses Silviu Hurduzeu, der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa u.a. an einem Workshop mit dem chinesischen Botschafter teilnehmen werden, der den Ausbau der Präsenz chinesischer Firmen im Banater Bergland im Fokus hat. In Reschitza selber dürfte sich in naher Zukunft, so Filipescu, eine chinesische Firma niederlassen, die sich mit der Energiegewinnung aus Haushaltsabfall (Gas und Strom) beschäftigt und als Partner der Mülldeponie von Lupak arbeiten möchte. Und in Ferdinandsberg/Oţelu Roşu soll eine chinesische Automotive-Firma sich niederlassen, die vorhat, 2000 Arbeitsplätze zu schaffen. Damit wäre das ganze Bistra-Tal beschäftigt. Nicht zuletzt verkündete Filipescu, einen Freundschaftsvertrag Karasch-Severins mit einer chinesischen Provinz (er sagte nicht, mit welcher) mit 16 Millionen Einwohnern vorzubereiten.