Temeswar (ADZ) – Einer der ehemaligen Schulleiter des Nikolaus-Lenau-Lyzeums ist am Freitag nach langer, schwerer Krankheit verstorben: Der Geschichtslehrer Dr. Ludwig-Anton Holczinger wurde knapp 72 Jahre alt. Der aus der Kleinstadt Pankota/Pâncota stammende Banater Schwabe wurde 1952 geboren. Vor der Wende unterrichtete er am Electrotimiș-Lyzeum in Temeswar, zwischen 1990 und 1997 leitete er das Temescher Kreisschulamt als Generalschulinspektor. Ab 1997 begann er Geschichte am Nikolaus-Lenau-Lyzeum zu unterrichten, dessen Leiter er zwischen 2001 und 2003 war. Für zwei weitere Jahre war Holczinger dann stellvertretender Generalschulinspektor des Kreises Temesch, in dieser Eigenschaft verantwortete er für den Unterricht in Minderheitensprachen. Ab 2008 war er für einige Jahre stellvertretender Leiter des Nikolaus-Lenau-Lyzeums. 2009 promovierte er an der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität in Jassy/Iași mit einer Arbeit über die Geschichte des deutschsprachigen Unterrichts im Banat im 19. und 20. Jahrhundert, die er im selben Jahr in Buchform veröffentlichte. Gemeinsam mit seinem Neffen, Dozent Dr. Sorin Pribac, der an der West-Universität Temeswar Soziologie lehrt, veröffentlichte Holczinger 2011 im Temeswarer Mirton-Verlag einen Band über die Deutschen im Banat. 2003 veröffentlichte Holczinger einige, in seiner Pankotaer Mundart verfasste Erzählungen über die Ansiedlung der Deutschen in diesem Ort in der ADZ-Beilage „Banater Zeitung“. Begraben wird Holczinger heute in seinem Heimatort Pankota.