Lugosch - Aufgrund einer Verordnung vom 15. Januar 2016 des erst kürzlich wiedereingesetzten Temescher Präfekten Mircea Băcală wurde der Lugoscher Vizebürgermeister Adrian Fărcăgeanu (PSD) seines Amts enthoben. Gleichzeitig verlor Fărcăgeanu auch sein Mandat als Lokalrat. Der Ex-Bürgermeister kündigte sofort an, nach einer Beratung mit Fachleuten Einspruch gegen diesen Beschluss der Temescher Präfektur erheben zu wollen. Mit diesem Beschluss des Präfekten verlieren die Sozialdemokraten auch einen Platz im Lugoscher Stadtrat. Die bisherige Zusammensetzung des Lokalrats wies eine Vormachtstellung der PSD-Fraktion auf und wird dies auch nach diesem Entscheid weiterhin tun: PSD-11 Räte, PNL- 5, PDL- 2, 1 Unabhängiger.
Der 47jährige Fărcăgean (hauptberuflich Finanzfachmann und Manager, 2006-2012 stellvertretender Direktor von Bancpost Lugosch) bekleidete das Amt des Lugoscher Vizebürgermeisters in der Zeitspanne 2014-2016 im Zweiergespann mit Bürgermeister Francisc Boldea (PSD), der nach einer ersten Amtszeit 2008-2012 im Rahmen der Lokalwahlen 2012 als Kandidat der ehemaligen USL für eine neue Amtszeit 2012-2016 wiedergewählt wurde. In den ersten beiden Jahren der laufenden Amtszeit bekleidete Alin Tech (PNL) das Amt des Vizebürgermeisters. Hiermit, behaupten die Beobachter der Lugoscher Politikszene, mehren sich die Zeichen für einen vorzeitigen Start der Wahlkampagne und einen kommenden Machtkampf um das Bürgermeisteramt in der Stadt an der Temesch.
Dieser wird bei den kommenden Lokalwahlen höchstwahrscheinlich zwischen den bisher tonangebenden Sozialdemokraten um den amtierenden Bürgermeister Francisc Boldea und der Nationalliberalen Partei PNL um ihren Vorsitzenden Ion Ambruş geführt werden. Dass dieser Wettbewerb wahrscheinlich ohne Pardon ausgetragen werden wird, zeigen übrigens die letzten Attacken und Gegenattacken, die sich diese beiden politischen Lager der Stadt vor den Augen der Bevölkerung und der Wählerschaft geleistet haben: Bürgermeister Boldea beschuldigte in einer PSD-Pressekonferenz den PNL-Vorsitzenden Ambruş wie auch dessen Firma Witext, haushohe Schulden gegenüber dem Lugoscher Stadthaushalt zu haben.
Es würde sich um 123.000 Lei Schulden beim Stadtunternehmen Meridian 22 und um 16.000 Lei bei der Firma Salprest handeln. Desgleichen würde die Firma von Ambruş noch 728.000 Lei Steuern und Gebühren schuldig sein. Der Beschuldigte PNL-Politiker bezichtigte die Sozialdemokraten und direkt den Bürgermeister Boldea der Verleumdung und drohte mit einer Anklage und einer Schadenersatzforderung im Wert von 300.000 Euro. Die Anmeldung einer möglichen Kandidatur von Ion Ambruş für das Lugoscher Bürgermeisteramt würde diesen öffentlichen Disput in der Stadt an der Temesch erheblich anheizen.