Hermannstadt - Welches sind die Trends im Tourismus, von der eine lokale Gemeinschaft profitieren kann? Dieser Frage widmeten sich die Partner des Tourismusprojektes „CultTour“ Ende vergangener Woche auf einem Treffen im Hermannstädter Astra-Museum. Das Astra-Museum selbst ist eine von vier „Pilot-Sehenswürdigkeiten“, für die im Rahmen des Projektes Machbarkeitsstudien für die künftige touristische Vermarktung erarbeitet und auf dem Treffen vorgestellt wurden.
„Die Pilotstätten mussten ihre Machbarkeitsstudien den wissenschaftlichen Partnern vorstellen“, erläuterte Wolfgang Vrzal, Leiter des Departments Business der IMC Fachhochschule Krems. Alle Studien untersuchen Mittel und Wege, die jeweiligen Orte – neben dem Astra-Museum sind dies die Brukenthal´sche Sommerresidenz in Freck/Avrig sowie je ein Park im bulgarischen Veliko Tarnovo und in der griechischen Stadt Alexandroupolis – einem breiten Publikum zu öffnen. Es gehe darum, die Aufenthalte von Touristen zu verlängern, die Pilot-Stätten mit anderen Zielen in ihrer jeweiligen Region zu verknüpfen und neue Tourismusprodukte zu entwickeln.
Für Freck werde ein integrierter Ansatz verfolgt, meinte Bürgermeister Arnold Klingeis, dass heißt nicht nur die Sommerresidenz, sondern auch weitere touristisch attraktive Ziele und Aktivitäten sollen vor Ort vermarktet werden. Ein Schwerpunkt sei der Naturtourismus, wo Aktivitäten in den Fogarascher Bergen/Munţii Făgăraş und auf dem Alt-Fluss/Olt angedacht sind. Auf letztgenanntem will die Stadt Wassersportangebote fördern. Im Frecker Tal könnte die touristische Infrastruktur durch Skipisten oder eine Seilbahn ergänzt werden, so ein Vorschlag aus den erwähnten Studien. Ein weiterer Ansatzpunkt ist das kulturelle Erbe. Neben der Sommerresidenz steht in Freck das Gheorghe Lazăr-Gedenkhaus, das bereits heute rumänienweite Bekanntheit genießt.
Die im Zuge des Projektes allein für Freck entwickelten etwa 60 Einzelprojekte sollen in einen Masterplan einfließen, mit dessen Hilfe die künftige touristische Entwicklung gesteuert werden soll. Von der touristischen Entwicklung könne die lokale Bevölkerung durch Arbeitsplätze profitieren, hieß es mehrfach. Bei der Ausbildung von Tourismusfachkräften abseits von Hotel- und Restaurantangestellten könne die IMC Krems ihr Know-how einbringen, beispielsweise im Rahmen der seit längerem in Freck geplanten Hotelfachschule. Bis zum Projektabschluss Mitte 2014 folge nun eine detaillierte Planung, ergänzte Vrzal. Auch die Suche nach Finanzierungslösungen für geplante Projekte gehöre dazu.