Donnerstag war es auch für ältere Menschen mit Gehhilfen angenehm, auf der Straße zu gehen – die gute Seite der Tatsache, dass kein Schnee lag – so dass Alt und Jung mit der Freude, sich wieder zu treffen, in die Deutsche „Alexander Tietz“-Bibliothek kamen. Hier begann der traditionelle Adventsnachmittag, den der „Harmonia Sacra“-Chor der „Maria Schnee“-Pfarre und der „Franz Stürmer“-Frauenchor, zusammen mit Freunden, allen Anwesenden widmeten.
Der große Saal im Stock ist weihnachtlich geschmückt: In der Ecke ein Tannenbaum, bunte Lichter blinken und in der Saalmitte steht der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, von denen erst zwei brennen, da erst der zweite Advent ist.
Unsere Ehrengäste waren der rumänisch-orthodoxe Protopope Petru Berbentia, der römisch-katholische Erzdechant József Csaba Pál und Pfarrer Egon Wonner von der evangelischen Kirche A.B. Reschitza. Das Fest wurde von Lehrerin Yvonne Christa Demenyi moderiert. Gut informiert, wie sie auch in der Schule arbeitet, erzählte sie uns von der Geburt Jesu´, von der Geschichte des Adventskranzes und erläuterte manche Weihnachtsbräuche. Die musikalische Umrahmung besorgten der „Harmonia Sacra“-Kirchenchor unter der Leitung von Georg Col]a und der „Franz Stürmer“-Frauenchor des DFBB unter der Leitung von Elena Cozâltea. Beide Chöre wurden am Pianino von Christine Maria Surdu begleitet. Adventslieder, Lieder, die uns alle nachdenklich machten. Schöne Erinnerungen, traurige Erlebnisse kamen einem in den Sinn.
Auch Vincenzo Cerra und Janny Zelko sangen Advents- und Weihnachtslieder: rumänische, italienische, deutsche, ungarische. Eine sehr angenehme musikalische Überraschung hatten wir zudem: Marianne Chirilovici und Fotograf Lucian Duca mit seiner Gitarre trugen alte deutsche Adventslieder vor, die den Anwesenden Tränen in die Augen trieben.
Es war ein schöner, gemütlicher Nachmittag, der mit „Stille Nacht, Heilige Nacht“ endete, gesungen von allen, mit dem Blick auf die beiden Kerzen, die mit ihrem warmen Licht Hoffnung in die Herzen bringen sollten. Bei Lebkuchen, Kaffee und Glühwein plauderte man dann noch, denn viele unter uns hatten sich schon lange nicht mehr gesehen und man wollte dann noch Eins und´s Andere hören. Oder sagen. „Macht hoch die Tür´, die Tor´ macht weit“. Damit begannen wir hier, in der Bibliothek. Machen wir die Tore der Herzen auf und lassen wir die Freude über die Geburt Christi herein! Herzlichen Dank den Damen des Forums, die wie immer den netten Rahmen schufen und uns einen schönen, schönen Nachmittag boten. Allen Lesern der ADZ aber Frohe Weihnachten aus Reschitza!
Ingeborg Nemeşagu
Reschitza