Reschitza - Trotz überwiegend guten Wetters während des Jahrs 2013, seien die Erträge heuer im Banater Bergland ziemlich mäßig, ist im Büro für Statistik der Landwirtschaftsdirektion Karasch-Severin in Reschitza zu erfahren. Büroleiterin Mariana Brujan gab bekannt, dass von den 32.255 Hektar, die mit Mais bestellt wurden, bisher 21.932 Hektar abgeerntet wurden, bei einem geschätzten bisherigen Durchschnittsertrag von 3050 Kilogramm. Das liegt zwar um einiges über dem Durchschnittsertrag des ausgesprochen schlechten Landwirtschaftsjahrs 2012 (2486 kg/ha), sei aber immer noch nicht gerade umwerfend.
Auch die Sonnenblumen sind noch nicht vollständig abgeerntet, obwohl in manchen Gegenden schon vor einigen Wochen der erste Schnee gefallen war. Aber da in diesem Jahr – mit Ausnahme der kleinen Gebirgsbauernwirtschaften – nahezu ausschließlich maschinell geerntet wird und weil es im Banater Bergland nicht übertrieben viele Erntemaschinen gibt, geht es eben langsam. Sojabohnen waren 2013 auf 731 Hektar ausgesät worden, von denen am 28. Oktober 673 Hektar abgeerntet waren, bei einem durchschnittlichen Hektarertrag von rund 1300 Kilogramm.
Zum Maisbrechen rückt keiner mehr aus und die ländliche Bevölkerung, die bereit ist, sich als Tagelöhner verdingen zu lassen, hat „unrealistische“ Entlohnungsansprüche: Neben der vollen Tagesverköstigung, Kaffee und einem Päckchen Zigaretten pro Tag in manchen Gegenden bis zu 50 Lei für zehn Stunden Arbeit, mit zwei halbstündigen Pausen, auf dem Feld. Das können sich die meisten Kleinbauern nicht mehr leisten, heißt es nicht nur in der Direktion für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung (DADR), sondern auch unter den Landwirten im ländlichen Raum.
2013 sind von den Feldern des Banater Berglands (bis am 28. Oktober) 8022 Hektar mit Wintergetreide bestellt worden. Das ist ganz knapp mehr als die Hälfte dessen, was die Landwirte und Firmen als Vorhaben gegenüber der Landwirtschaftsdirektion angegeben haben: 16.012 Hektar. Allerdings halten sich die Praktiker nicht sehr strikt an das, was sie der DADR melden. Beispielsweise hieß es gegen Ende des Sommers, dass im Banater Bergland 820 Hektar mit Raps bestellt werden sollen. Die Landwirtschaftsstatistiker der DADR wussten aber bereits am 28.Oktober, dass im Banater Bergland in diesem Herbst mit Raps schon 3172 Hektar bestellt waren, also fast das Vierfache der ursprünglichen Angaben. „Uns hat man diese, eigentlich kurzfristige, Umstellung der Anbaupläne damit erklärt“, sagte Büroleiterin Mariana Brujan, „dass vor allem die Handelsgesellschaften des landwirtschaftlichen Sektors, aufgrund der Aufträge und Anfragen für 2014, gegenwärtig ein erheblich höheres Interesse am Raps an den Tag legen müssen.“
Mit Winterweizen sind gegenwärtig 6778 Hektar im Banater Bergland bestellt (Plan: 13.478 ha), mit Triticum 885 Hektar (Plan: 357 ha), 829 Hektar mit Wintergerste (Plan: 860 ha) sowie eben 3172 ha mit Raps (gegenüber einem Anbauplan von 820 ha). „Aber das nach wie vor gute Anbauwetter verändert die Situation von einem Tag auf den anderen“, meint Büroleiterin Brujan, „sodass wir wohl erst bei Wintereinbruch eine klare und reale Anbausituation haben werden.“