Sathmar - Am 31. Januar erinnerte man in der Kalvarienkirche in Sathmar/Satu Mare an die Russlanddeportation der Sathmarer Schwaben. Der Gedenkgottesdienst wurde von Michael Orbán, Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche, zelebriert. „Jeder ist in seinem Lebensrecht unantastbar“, sagte Pfarrer Orbán in seiner Predigt. „Wenn die Menschen die Verbindung zu Gott und zu den Mitmenschen verlieren, geschehen solche fürchterlichen Ereignisse wie die Deportation”, so der Pfarrer. Dann sagte er über die Gedenkfeier: „Die Deportation ist ein Mahnmal der Geschichte, die uns an die Opfer vergangener Unmenschlichkeit erinnert. Deswegen wurde auch die Gedenktafel im Hof der Kalvarienkirche errichtet und deswegen wird jedes Jahr eine Gedenkveranstaltung organisiert.“
Anschließend an den Gottesdienst trug Szintia Nagy, Schülerin des Johann Ettinger Lyzeums das Gedicht „Requiem aeternum“ von Ludwig Schwarz vor. Die Gedenkveranstaltung wurde mit der Kranzniederlegung fortgesetzt. Daran nahmen neben den sieben ehemaligen Russlanddeportierten und ihren Angehörigen auch die Vertreter des Kreisforums Sathmar, des Stadtforums Sathmar und der Sathmarer Stiftung für Internationale Zusammenarbeit teil. Danach wurde das bekannte Russlandlied gesungen und alle beteten für die verstorbenen Russlanddeportierten. Der zweite Teil der Gedenkfeier fand im Wendelin-Fuhrmann-Saal des Kulturtreffpunkts statt. Die Russlanddeportierten, ihre Familienangehörigen und alle Anwesenden wurden von Johann Leitner, Vorsitzender des Kreisforums Sathmar, Stefan Kaiser, stellvertretender Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, und Josef Hölzli, Vorsitzender des Ortsforums Sathmar begrüßt.
Danach tanzten die Kinder der deutschen Gemeinde drei schwäbische Volkstänze. Anschließend riefen die Russlanddeportierten ihre Erinnerungen über die Zeit der Verschleppung im Rahmen eines Gesprächs beim Mittagessen wach.