Mahnstreik der Tierärzte

„Zu tun kriegen wir, Bezahlungen stehen aus!“

Reschitza - Dem landesweiten Warn- und Mahnstreik der Tierärzte, der Montag vor den Kreissitzen der Direktionen für Veterinärmedizin und Lebensmittelsicherheit, DSVSA, stattfand, haben sich auch die Tierärzte des Banater Berglands angeschlossen und eine dreistündige Mahnwache vor dem Sitz der Behörde organisiert. Teilgenommen haben freiberufliche Tierärzte, die aufgrund von Aufträgen mit DSVSA zusammenarbeiten. Hauptsächlicher Grund der Proteste: die Behörde überhäufte sie mit dringenden Aufträgen, bliebe ihnen aber monatelang die Begleichung der Rechnungen schuldig. Deshalb protestierten sie unter dem Motto: „Zu tun kriegen wir, die Bezahlungen stehen aus!“

Außerdem halte DSVSA eine grundsätzliche Vertragsverpflichtung nicht ein: In allen Verträgen mit den freiberuflichen Tierärzten sei vorgesehen, dass die Behörde die nötige Schutzkleidung stellte – wirklich passiert sei das in ganz wenigen Fällen. Da die Tierärzte diejenigen sind, die in allen Fällen von afrikanischer Schweinepest als erste eingreifen müssen und da sie aufgrund ihrer Arbeit ständig mit vielen Menschen im direkten Kontakt sind – also kaum von Social Distancing die Rede sein kann - benötigen sie unter den Umständen der Corona-Pandemie und der neuaufflammenden Schweinepest dringend Schutzkleidung, machten sie Dorin Imbrea, dem Interim-Chef von DSVSA, klar.

Ihre Forderungen haben die Vertrags-Tierärzte direkt der Leitung der Behörde für Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit überreicht, aber auch der Nationalen Behörde für Tiermedizin und Lebensmittelsicherheit ANSVSA zukommen lassen. DSVSA-Chef Imbrea zu den Protesten: „Die Kollegen, die mit DSVSA Vertragsbeziehungen haben, haben Pflichten und Rechte.

Vertragsklauseln müssen eingehalten werden. U.a. sind sie verpflichtet, in größeren Zuchtbetrieben regelmäßig Kontrollen durchzuführen - übrigens auch eine Pflicht der Tierärzte, die Konzessionsverträge haben. Alle Inspektionen müssen bis Jahresende durchgeführt sein, die Frist kann aber, je nach der Entwicklung der Covid-19-Pandemie, verlängert werden – ohne dass es bisher eine klare Regelung in diesem Sinn gibt. ANSVSA kennt seit vergangener Woche die Situation der Abrechnungen und sucht nach Wegen, die Lage zu entschärfen. Dazu wird höchstwahr-scheinlich ein Kredit aufgenommen.“