Mahnung und Aufforderung

Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț sprach bei der Holocaust-Gedenkveranstaltung

Bukarest (ADZ) – Um Vergebung für die Teilnahme einiger Mitglieder der deutschen Gemeinschaft aus Rumänien an den Verbrechen Nazi-Deutschlands am jüdischen Volk bat der Abgeordnete Ovidiu Ganț. Er tat dieses im Namen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) in seiner Ansprache bei der Veranstaltung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, die am Montag, den 27. Januar, im Choral-Tempel in Bukarest stattgefunden hat. Desgleichen warnte er vor dem Anwachsen der antisemitischen und fremdenfeindlichen Tendenzen in der rumänischen Gesellschaft und sprach sich dafür aus, die gesetzlichen Maßnahmen durchzuführen im Fall der Verbreitung des Personenkults von Kriegsverbrechern oder der Eisernen Garde durch einen Präsidentschaftskandidaten oder der Schändung jüdischer Gräber sowie Bedrohung von Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft. Wird das nicht geschehen, bestehe das Risiko, dass sich die Geschichte vom Anfang der 20. Jahrhunderts in Europa und Rumänien wiederholt. Leider würden die Anmahnungen von Silviu Vexler, dem Vorsitzenden der Föderation jüdischer Gemeinschaften in Rumänien sowie deren Abgeordneter im rumänischen Parlament, die er teilweise mitunterzeichnet hat, mit den Worten abgewiegelt, es bestünden dazu keine Informationen oder der Abgeordnete übertreibe.

In seiner Rede sagte der DFDR-Abgeordnete ferner, dass neben der Ahndung der faschistischen und antisemitischen Äußerungen die Erziehung der jungen Generation unablässig sei. Es ist erfreulich, dass die Geschichte des Holocaust nun in allen Lyzeen Pflichtfach ist. Somit erfahren die jungen Leute von den Gräueltaten, die in den 1930er- und 1940er-Jahren in Europa und Rumänien stattgefunden haben und werden verantwortungsbewusste Bürger, die sich gegen die antisemitischen, fremdenfeindlichen und diskriminierenden Haltungen in der rumänischen Gesellschaft einsetzen. MP Ganț forderte all jene auf, die die Zukunft des Landes in einer Anbindung an die Werte der westeuropäischen Demokratien sehen, gemeinsame Front gegen Obskurantismus und Diktaturen des orientalischen Typus zu machen.