Bildegg - Am Sonntag, dem 21. Mai, feierte die Bildegger Gemeinschaft in der sathmarschwäbischen Gemeinde Bildegg/Beltiug, Kreis Sathmar/ Satu Mare das traditionelle Maifest. Veranstalter dieser Feier waren das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien, das Deutsche Lokalforum und der Gemeinderat Bildegg.
Als Ehrengäste waren anwesend Adrian Cozma, Abgeordneter im Rumänischen Parlament seitens der Liberalen Partei, Robert Laszlo, Leiter des Zentrums für Aufbewahrung und Förderung der Traditionellen Kultur im Kreis Sathmar, Josef Hölzli, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Nordsiebenbürgen, Leiter der Nordsiebenbürgenstiftung des DFDR., Johann Forstenheizler, Ehrenvorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Nordsiebenbürgen, Johann Leitner, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Kreis Sathmar, Stefan Kaiser, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Sathmar.
Die Gäste wurden vor der römisch-katholischen Kirche von Franz Pech, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Bildegg, vom Bürgermeister der Gemeinde Bildegg/Beltiug Ioan Bartok-Gurzau und vom stellvertretenden Bürgermeister Josef Funkenhauzer empfangen.
Die Feierlichkeit begann mit einem Festgottesdienst in deutscher Sprache. In seiner Predigt sprach der Gemeindepfarrer Zoltan Tatar darüber, wie wichtig es ist, seine Identität zu bewahren. „Genau wie die Blume neben Licht, Wärme und Wasser, auch Wurzeln zum Wachsen braucht, so braucht auch der Mensch seine Wurzeln, um zu wissen woher er kommt und wohin er geht“. Er forderte seine Gläubigen auf, „ihre Wurzeln nicht zu vergessen!“– jeder soll auf seine Herkunft stolz sein, unabhängig davon, welche Sprache er spricht oder welcher Ethnie er angehört.
Die Bildegger Jugendblaskapelle empfing die Festgemeinde mit traditionellen deutschen Volksliedern vor der Kirche. Sie spielten unter der Leitung von Lorand Bayi. Die Trachtenpaare von Groß bis Klein stellten sich freudig zum Aufmarsch auf. Den Umzug führte der Gastgeber, die Vokstanzgruppe „Bildegger Blumenstrauß“ an. Das „Maienkönigspaar“ war heuer Ronald Schlangen, Leiter der Jugendgruppe des Bildegger Forums der Deutschen und Consuela Chivari. Das Paar wurde dieses Jahr aus der Reihe der Bildegger Jugendgruppe des deutschen Lokalforums gewählt. An der Spitze des Umzugs trugen sie den geschmückten „Maistrauch“ über das Dorfzentrum bis zum Kulturhaus. Auch die Kleinsten hielten Schritt und marschierten zum Rhythmus der Blasmusik auf.
Der 15 m hohe Maibaum begrüßte seine Gäste zu bestem Wetter, mit bunten Bändchen und mit Flaschen voll Bildegger Wein geschmückt. In der saftig grünen Krone des Baumes wehten die Bändchen. Die Flaschen funkelten im mittäglichen Sonnenlicht.
Höhepunkt der Veranstaltung fand auf dem Vorplatz des Kulturhauses statt. In Trachten wurde rings um den Maibaum getanzt. Den Tanz „in Polkaschritten in den Mai treten“ begann die Volkstanzgruppe „Gute Laune“. Zusammen tanzten alle auf Aufforderung der Gastgeber um den Baum.
Im Kulturhaus begrüßte Franz Pech die Ehrengäste und alle Anwesenden. Er sprach in seiner Rede über den Brauch, der in Bildegg auch heute noch lebt, „Maifest zu feiern“, denn der Monat Mai gilt als Sommerauftakt und Eintritt in die warme Jahreszeit.
Bürgermeister Ioan Bartok-Gurzau richtete Grußworte an die Landsleute und berichtete über die wichtigsten realisierten Projekte der letzten Zeit, die auf Dorfebene erreicht worden sind.
In seiner Festrede lobte Abgeordneter Adrian Cozma die gute Zusammenarbeit zwischen dem Bildegger Gemeinderat, dem Bürgermeister und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Bildegg. Josef Hölzli hob in seiner Festrede besonders hervor, dass die Gemeinde Bildegg auch heute noch zu den bedeutendsten kulturellen Zentren der Sathmarer Schwaben gehört. Der Gemeindeverwaltung gehören seit der Wende Mitglieder des DFDR als Ratsherren an. Den stellvertretenden Bürgermeister stellt das DFDR. Im Ort gibt es eine deutsche Kindergartengruppe, die Schüler haben die Möglichkeit mit einem von dem DFDR zur Verfügung gestellten neuen Schulbus täglich kostenlos nach Sathmar in die „Johann Ettinger“-Schule zu pendeln.
Robert Laszlo betonte in seiner Festrede, dass Bildegg heute eine multikulturelle Gesellschaft ist, in der friedlich in bester Harmonie Rumänen, Ungarn, Deutsche und andere Ethnien zusammenleben. Lobenswert ist es, dass die Bildegger auch heute noch ihr kulturell-sathmarschwäbisches Erbe, die Bräuche ihrer Gemeinde und ihrer Vorfahren weiterpflegen.
An der Kulturprogrammgestaltung beteiligten sich Kindergartengruppen, die mit einem Blumenkranzkopfschmuck deutsche und rumänische Volkstänze vorführten, geleitet von den Kindergärtnerinnen Eva Bohler, Enikö Bone, Camelia Negru und Renata Szi-lagyi; die deutsche Volkstanzgruppe „Bildegger Blumenstrauß“, geleitet von Aliz Schlangen; der Bildegger Schülerchor, mit selbstangefertigtem Maiblumenkopfschmuck, der unter der Leitung von Klara Schemperger schöne Mailieder, deutsche, ungarische und rumänische Volkslieder sang; die deutsche Volkstanzgruppe „Gute Laune“ aus Sathmar, geleitet von Karlheinz Rindfleisch; die rumänische Volkstanzgruppe aus Bildegg mit ihrem ersten Auftritt unter der Leitung von Prof. Ioan Sabau; der Chor der römisch-katholischen Kirche in Bildegg, geleitet von Klara Schemperger. Das Kulturprogramm endete mit dem Auftritt der Bildegger Zigeunermusikanten, die Serenade- und Unterhaltungsmusik spielten.
Hochachtung und Dank gilt dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien für die finanzielle Unterstützung, dem Lokalforum und dem Gemeinderat mit Bürgermeister und stellvertretendem Bürgermeister aus Bildegg für die Hilfe in der Gestaltung dieses Festes.