Anina – Im Rahmen einer von der PNL konzertierten Massen-Titelverleihungsaktion ist auch Anina im vergangenen Jahr mit dem Titel „Tourismusstadt“ bedacht worden. Dies in Kenntnis der Vorhaben der Stadtverwaltung unter Bürgermeister Gheorghe Românu (PNL), den alten Bergbau- und Schwerindustrieort mittels touristischer Attraktionen wieder in ein wirtschaftliches und demographisches Gleichgewicht zu bringen.
Zu den Projekten, die in dieser Richtung verfolgt werden, gehört das mit 3,6 Millionen Euro von der EU unterstützte Vorhaben, die Oberflächenanlagen des Hauptschachts der mit einer Tiefe von 1250 m tiefsten Kohlengrube Südosteuropas in ein Bergbaumuseum zu verwandeln (diese Umwandlung ist im November 2020 gestartet worden). Auch der rund drei Kilometer vom Stadtrand entfernte Wald- und Bergsee Mărghitaș soll zur touristischen Attraktion der Stadt werden, denn die Stadt will dafür sorgen, dass an seinen Ufern Unterkunfts- und Verköstigungsmöglichkeiten geschaffen werden, aber auch, dass eine gute Zufahrtsstraße dorthin angelegt wird, dass man mittels Booten und Tretbooten auf dem See spazierenfahren, ja auch, dass er im Sommer als Badesee genutzt werden kann.
Doch der Mărghitaș-See liegt in der unmittelbaren Nähe des Nationalparks Semenik-Karasch-Schluchten und die Verwaltung des Nationalparks mauert gegen dieses Vorhaben. Dazu Bürgermeister Românu: „Die momentane Lage ist dort folgende: der Zugang zum See wird von einem Privatbesitz durchschnitten. Um den zu umgehen, müsste ein Teil des Wegs durch den Rand des Nationalparks führen. Dagegen hat die Nationalparkverwaltung etwas, weil dazu Bäume im Nationalpark gefällt werden müssten. Deshalb haben wir Verhandlungen mit einem Unternehmer geführt, der in der Nähe des Wald- und Bergsees eine Pension betreibt. Der wäre bereit, uns die nötigen ´Quadratmeter´ für die Umgehungsstraße zur Verfügung zu stellen. Zudem eine 2,5 Hektar große Waldlichtung, wo wir, die Stadt, eine touristische Einrichtung hinstellen möchten. Das geschieht aufgrund eines Gebietstauschs, denn die Stadt entschädigt ihn mit einem gleich großen Gelände anderenorts.“
Der Mărghitaș-See gehörte schon zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu den beliebten Zielen der Wanderbewegung der Gewerkschaften des Banater Berglands.