Klausenburg – Der ehemalige Parlamentarier und Umwelt-Aktivist Adrian Dohotaru wurde am Wochenende in Klausenburg/Cluj-Napoca mit einer Geldstrafe belegt. Laut eigener Angabe könne diese bis zu 15.000 Lei betragen. Der Grund: Zu einem Protestmarsch für den Erhalt des Hoia-Băciu-Waldes kamen mehr als die aktuell erlaubten 100 Personen.
Vor drei Wochen wurde im Hoia-Băciu-Wald am Klausenburger Stadtrand - quasi über Nacht - ein Forstweg mit Steinen befestigt, um die Erschließung eines neuen Wohngebiets zu ermöglichen, so die Befürchtung der Demonstranten. Dohotaru sprach bereits im Mai des vergangenen Jahres von einem Immobilienkomplex mit 700 Wohnungen. Der entsprechende Forstweg müsste sehr wahrscheinlich später asphaltiert werden, um eine Zufahrt zu dem geplanten Viertel am Waldrand zu ermöglichen.
Die Baugenehmigung für den Komplex erhielt Vasile Salanț˛ nur wenige Tage vor dem Ende der Amtszeit von Horea Șulea (PSD/PNL/PER), dem vormaligen Bürgermeister von Sächsisch Fenesch/Florești. Salanț˛ hat in der Nähe bereits das Viertel „Donath Park“ erschlossen, welches allerdings auf dem Gebiet der Stadt Klausenburg liegt. Außerdem steht „Moșu Pic“ hinter einer Vielzahl von Immobilienprojekten in Sächsisch Fenesch.
Dohotaru hatte nach der Befestigung des Forstwegs mitgeteilt, eine förmliche Beschwerde beim Präfekten des Landkreises eingereicht zu haben, um die Aussetzung der Baugenehmigung zu erwirken. Tasnádi István Szilárd (UDMR) erklärte unterdessen, dass der Forstweg illegal befestigt wurde und der Initiator mit einer Geldstrafe über 4000 Lei belegt wurde.
Dabei hatte Adrian Apostoaie (Leiter der Forstverwaltung) noch wenige Tage zuvor erklärt, dass bei der Befestigung des Weges keine gesetzlichen Vorgaben missachtet wurden. Das ist wiederum wenig verwunderlich, denn laut der investigativen Wochenzeitung „Gazeta de Cluj“ waren Apostoaie und Salanț˛ in der Vergangenheit bereits Geschäftspartner.
Da sich das geplante Wohngebiet mehrere Kilometer vom Zentrum von Sächsisch Fenesch, aber in unmittelbarer Nachbarschaft zum Grigorescu-Viertel befinden würde, wäre in erster Linie Klausenburg von den Auswirkungen des Baus betroffen. Denn für die neuen Bewohner existiert vor Ort keine öffentliche Infrastruktur – weder Kindergärten noch Fußwege nach Klausenburg. Darüber hinaus befürchtet Adrian Dohotaru zusätzlichen anthropogenen Druck auf den angrenzenden Hoia-Băciu-Wald.
In Bezug auf die Demonstration erscheint besonders absurd, dass die Geldstrafe für Adrian Dohotaru höher ausfallen kann als die Strafe für das illegale Befestigen des Forstwegs. Dabei hatten sich die Demonstranten, um Abstand zu wahren, in Klein- und Kleinstgruppen zusammengefunden und auch Mund-Nase-Masken tragen.