Martin Bottesch, der Vorsitzende des Siebenbürgenforums, wird am heutigen Freitag 60 Jahre alt. In einer Landlerfamilie in Großpold/Apoldu de Sus geboren, besuchte er das Lyzeum in Mühlbach/Sebeş und studierte Mathematik in Klausenburg/Cluj.
Den Beruf als Mathelehrer übte er zunächst in Mühlbach und seit 1992 am Brukenthalgymnasium in Hermannstadt/Sibiu aus. Als für das Schulwesen der deutschen Minderheit in Rumänien engagierter Pädagoge gehörte er zu den Mitbegründern des Zentrums für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache Mediasch, dessen Leiter er von 1998 bis 2004 war. Hauptberuflich folgten zwei Mandate als Vorsitzender des Kreisrates Hermannstadt, Amt, in welches er als Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen gewählt wurde. Seit Herbst 2012 ist er erneut als Mathelehrer im Brukenthalgymnasium tätig.
Ehrenamtlich ist Martin Bottesch für die rumäniendeutsche Gemeinschaft seit den 1980er Jahren engagiert, zunächst als Leiter der deutschsprachigen Vortragsreihe in Mühlbach. Dem Deutschen Forum gehört er seit 1990 an, wo er bald zum Vorsitzenden der Schulkommission des Landesforums gewählt wurde. Er hatte verschiedene Ämter im Hermannstädter Lokal- und Kreisforum inne und ist seit dem Frühjahr 2013 der Vorsitzende des Regionalforums Siebenbürgen.
In Fachkreisen sehr geschätzt ist Martin Bottesch als Geschichts- und Mundartforscher, Bereiche, in denen er mehrere Beiträge und Bücher veröffentlichte. Zu erwähnen sind „Die bairisch-österreichische Mundart der Landler von Grosspold (Apoldu de Sus) in Siebenbürgen (Rumänien)”, das er 1992 zusammen mit Ehefrau Dr. Johanna Bottesch veröffentlicht hat, das 2002 im Böhlau-Verlag erschienene Buch „Die siebenbürgischen Landler: eine Spurensicherung“, bei dem er als Mitherausgeber zeichnet und das ist er auch bei der Ortsmonographie „Großpold – ein Dorf in Siebenbürgen“, die 2011 erschien. Federführend war er desgleichen beim Schulbuch „Geschichte und Traditionen der deutschen Minderheit in Rumänien“.