Reschitza – Der mehrheitlich aus PSD-Kreisratsabgeodneten zusammengesetzte Verwaltungsrat des Siedlungswasserunternehmens AquaCaraş entschied sich am letzten Donnerstag für ein neues Organigramm des Unternehmens, an dem der Kreisrat Karasch-Severin und alle acht Städte des Banater Berglands als Gesellschafter beteiligt sind. Von den sieben Verwaltungsratsmitgliedern stimmten sechs für den Personalabbau, einer, das PNL-Kreisratsmitglied Adelin Tuţă, stimmte dagegen. Von den gegenwärtig 631 Arbeitnehmern sind im neuen Organigramm 167 gestrichen worden. Ab dem 1. März werden sie Rentner oder arbeitslos.
Die massive Verschlankung des Personalstands hat mit der dramatischen finanziellen Lage des Siedlungswasserunternehmens zu tun, das einen Schuldenstand von rund 20 Millionen Euro abbauen muss. Die Gegenstimme im Verwaltungsrat, Adelin Tuţă, erklärte sich vor den Medien: „Ich habe vor der Abstimmung detaillierte Erklärungen gefordert bezüglich der Kriterien, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Da man diese mir vorbehielt, habe ich dagegen gestimmt. Ich gebe meine Stimme nicht für Unbekannt ab. Zudem geht AquaCaraş mit den Verlustquellen zu locker um: das Regen- und Schmelzwasser, das durch die Kanalisation abfließt und durch die Kläranlage geht sowie die Lecks in den Leitungen, die zu geschätzten 40 Prozent Verlust beim fertig aufbereiteten Wasser führen, werden einfach auf die Verlustliste gesetzt, anstatt dass das verrechnet wird und die Lecks gestopft werden. Das ist eine Ressource von geschätzt acht Millionen Euro jährlich, die den Bach runterfließt. Temeswar, Bukarest, andere Städte verrechnen das und dazu gibt es auch ein Gesetz. Nicht zum Nachteil der Siedlungswasserwirtschaft.“
Flavius Nedelcea (PMP), Vizepräsident des Kreisrats und mit der Koordinierung der Siedlungswasserwirtschaft betraut, beeilte sich zu unterstreichen: „Dieser Personalabbau ist keine Massenentlassung. Es ist das zweite Organigramm, nach dem von 2012, und die neue Leitung hatte AquaCaraş mit 691 Arbeitnehmern übernommen, wir hatten also schon 30 weniger, als übers neue Organigramm jetzt entschieden wurde. Mit 466 Personen ab März dürfte der nötige Personalstand erreicht sein. Wir finden, dass damit auf Profit hin gearbeitet werden kann. Und: wir entlassen keine aktiven Leute, sondern wir bauen ab, was auch auf natürliche Weise geschehen wäre. Bloß, dass wir keine Neueinstellungen mehr vornehmen.“
AquaCaraş hat an die Steuerbehörde ANAF monatlich rund 700.000 Lei Schulden abzuzahlen (bei einem Monats-Realeinkommen des Unternehmens von 132.000 Lei...) und ausstehende Rechnungen an diverse Bau- und Dienstleistungsunternehmen von 88 Millionen Lei. So die Angaben von Unternehmensleiter Nicolae Miu-Ciobanu.