Reschitza – Erstmals seit 1987, als nach fast zehnjähriger Bauzeit das einzige Museumsgebäude, das in kommunistischer Zeit in Rumänien errichtet wurde, seiner Bestimmung übergeben wurde, wird das sehenswerte architektonische Werk, das allerdings mit vielen Mängeln behaftet ist (in erster Linie wegen der Qualität der damals verwendeten Materialien), renoviert und wärmegedämmt.
Der Kreisrat Karasch-Severin, der Finanzierer des Museums des Banater Montangebiets (MBM), hat für diese umfassende Renovierungs- und Umweltschutzmaßnahme aus dem Nationalen Programm für Wiederaufbau und Resilienz, PNRR, eine Zuwendung von fast 10,5 Millionen Lei zugesprochen bekommen. Offiziell geht es bloß um die „Energetische Sanierung des MBM“, so der Projekttitel. In Wirklichkeit wird das Gebäude nicht nur in der üblichen Weise außen wärmegedämmt, sondern eigentlich generalüberholt und vor allen die Fenster und die Flachdachterrassen – Schwachpunkte des Baus – vollkommen erneuert, aber auch alle sonstigen Holz- und Zimmereiarbeiten, die der Baumeister des Museums, der aus Detta stammende Banater Schwabe Johann Frombach, aus in der sozialistischen Mangelwirtschaft Vorhandenem improvisieren musste.
Das Gebäude ist ein Werk des Architekten [erban Antonescu (ein Bukarester, der sich in Reschitza niedergelassen hatte, hier Stadtarchitekt und kurzfristig nach der Wende auch Bürgermeister von Reschitza war), der sich am Vorbild des New Yorker Guggenheim-Museums orientiert hat. Allerdings hat er dessen Rundungen durch schuhschachtelähnliche Quader ersetzt, die durch eine schiefe Ebene fächerförmig aneinandergereiht in die Höhe geschraubt werden, so dass man beim Museumsbesuch in die spiralig um ein riesiges überdecktes Atrium (ein exzellenter Klangraum, wo gelegentlich auch Konzerte organisiert werden) angeordneten Säle über mehrere Stockwerke ohne Treppen auf alle fünf Ebenen der Immobilie hinauf- oder hinabgelangen kann. Alternativ zu dieser großen schrägspiralig in die Höhe strebenden Besuchsebene gibt es dann in der Immobilie noch zwei kaum sichtbare Treppenhäuser, ein enges, schmales, fürs Personal, im Bürotrakt, ein etwas weiträumigeres für Besucher im Ausstellungstrakt.
Das Entwicklungsministerium hat dem Kreisrat Karasch-Severin für das Vorhaben, das MBM energieeffizient zu machen, 10.462.176,90 Lei zugestanden. Das Geld kommt von der PNRR-Komponente 5: „Renovierungswelle“, Achse 2 - Nicht rückzahlpflichtige Gelder für erhöhte Energieeffizienz und Resilienz öffentlicher Immobilien.
Laut Dr. Livia Magina, der Interim-Managerin des MBM, sollen die Renovierungsarbeiten in etwa zwei Jahren bewältigt werden. Es gehe nicht nur um die Wärmeisolierung der Betonwände des im Gleitschalverfahren errichteten Betonbaus, unterstrich Dr. Magina, es soll die gesamte Zimmerei der Immobilie ersetzt werden, Wärmepumpen sollen installiert sowie auf den großzügig angelegten Flachdächern Sonnenkollektoren aufgestellt werden, weswegen vorher die gesamte Dachisolation erneuert wird und wohl endlich auch die Hydroisolation ihre Bestimmung erfüllen wird.
Romeo Dunca, der Kreisratspräses, der sich sehr für die Generalüberholung dieses potenziellen Vorzeigebaus der Stadt eingesetzt hat, kommentierte das Vorhaben so: „Es ist ein Projekt, das vielfältige Benefizien erbringt, nicht nur auf kultureller, sondern auch auf sozio-ökonomischer und mentaler, auch auf ästhetischer Ebene.“