Lugosch - Gute Nachrichten für die künftigen Abgangsschüler der Lyzeen aus Lugosch/Lugoj: Um den Lugoscher Jugendlichen in Zukunft das Studium der Medizin erheblich zu erleichtern, beschloss die Leitung der Temeswarer Universität für Medizin und Pharmazeutik, ab diesem Herbst in der Stadt an der Temesch eine Medizin-Fakultät bzw. eine Abteilung der Fakultät für allgemeine medizinische Assistenz zu eröffnen. Laut Marius Raica, dem Rektor der Temeswarer Medizin-Universität, wird dieser Beschluss erstens zu gesteigertem Interesse und einem erheblichen Zuwachs von Anwärtern für das Medizinstudium in Lugosch führen und nicht zuletzt die derzeitigen hohen Gesamtkosten eines Medizinstudiums für die aus Lugosch gebürtigen Studenten bis zur Hälfte reduzieren. Die meisten Lugoscher Studenten schafften bisher ihr Studium in Temeswar nur unter schwierigen Bedingungen wegen der hohen Transportkosten – die Distanz zwischen Temeswar und Lugosch beträgt nahezu 60 Kilometer –, den hohen Mieten in Temeswar (in Lugosch sind die Mieten allgemein um 50 Prozent niedriger). Vielen Lugoscher Studenten gelang es bisher einen Studiumabschluss zu machen, generell nur mit tatkräftiger Unterstützung durch ihre Eltern über die gesamte Studiendauer oder durch einen in der Freizeit ausgeübten zusätzlichen Job in Temeswar.
Einer der Pluspunkte, die die Stadt Lugosch für die Eröffnung einer Medizin-Fakultät bieten kann, ist auch die Tatsache, dass den künftigen Studenten in Lugosch ein städtisches Krankenhaus zur Verfügung steht, das gute Bedingungen für Studium und Praktikum ermöglicht. Laut Rektor Marius Raica könnten damit auch zahlreiche Jugendliche aus der Gegend bzw. aus Reschitza, Karansebesch und sogar Deva und Hunedoara herangezogen werden. Diese Initiative wurde, wie erwartet, sowohl vom Lugoscher Bürgermeister Francisc Boldea als auch von den Leitern der größten Lugoscher Lyzeen, Coriolan Brediceanu und Branişte, sehr positiv aufgenommen. Die Schulleitungen werden sich direkt in dieses Projekt einbringen bzw. als Erstes der neuen Fakultät ein Amphitheater und mehrere Laborräume zur Verfügung stellen. Vorerst sollen in Lugosch 80 Studienplätze zur Verfügung gestellt werden. Die jährliche Studiengebühr, die in Temeswar 1200 Euro ausmacht, soll hier mit maximal 500 Euro pro Jahr weitaus vorteilhafter ausfallen. Laut Rektor Raica muss man leider für die ersten drei Jahre auf einer Studiengebühr bestehen, sollte sich dieser Plan als ein erfolgreicher beweisen, würde man später noch 50 vom Unterrichtsministerium subventionierte Studienplätze pro Jahr einführen. Diese Erweiterung der Temeswarer Universität für Medizin und Pharmazeutik stellt nicht nur in der Westregion eine Premiere dar, sondern auch auf Landesebene. Ein vorheriger Versuch der Medizin-Universität von Jassy, eine Außenabteilung bzw. Fakultät in einer anderen moldauischen Stadt zu eröffnen, schlug vor Jahren leider fehl. Die Leitung der Temeswarer Uni hat ihr Projekt dem Unterrichtsministerium präsentiert, eine entsprechende Zustimmung ist für Anfang Herbst zu erwarten.