Hermannstadt - Das Programm ließ kaum Zeit zum Luftholen: Über 100 Firmengespräche, zahlreiche politische Kontakte, eine Unternehmerbörse und zwei Tagungen absolvierten die Teilnehmer der 2. Brandenburger Wirtschaftstage von Montag bis Donnerstag. Am letzten Tag ihrer Reise trafen sie in Hermannstadt/Sibiu mit Vertretern des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) zusammen.
Jörg Prohaszka, Geschäftsführer des DWS, begrüßte neben den acht Brandenburger Unternehmen 20 Mitgliedsfirmen des DWS. „Wir haben heute in Hermannstadt mit dem Treffen beim Deutschen Wirtschaftsclub einen weiteren Höhepunkt“, freute sich Dr. Birgit Schliewenz. Die Partnerschaftsbeauftragte des Landes Brandenburg zeigte sich erstaunt, aus welch vielfältigen Bereichen die DWS-Mitglieder kamen. Die Vertreter von Banken und Steuerberatungsfirmen, Stallbau und Landwirtschaftsberatung, Projektierung und Beratung beim Solaranlagenbau, Logistikfirmen und ein Bodeningenieur diskutierten fast zwei Stunden mit den Brandenburgern.
Die meisten Teilnehmer waren positiv überrascht von den Erfahrungen während der Reise. Ursula Bretschneider aus dem Brandenburger Wirtschaftsministerium lobte die positive Atmosphäre der politischen Gespräche. Viele Unternehmen hätten Kontakte zu rumänischen Firmen und Einrichtungen geknüpft, berichtete Schliewenz, die das Programm der Reise gestaltete. Konkrete Ergebnisse würden erfahrungsgemäß erst im Nachgang der Reise erzielt. Immerhin verriet sie, das ein Unternehmen einen Infrastrukturauftrag mit nach Hause nehme und andere im Gespräch über Projekte im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien seien.
Nach der Unternehmerbörse am Montag reisten die Teilnehmer am Dienstag nach Sf. Gheorghe zu einer Fachkonferenz für erneuerbare Energien, wo die Brandenburger Umweltministerin Anita Tack die entsprechende Strategie ihres Bundeslandes vorstellte. Eine Tagung zum Thema Qualifizierung von Fachkräften und Berufsaubsbildung organisierten die Veranstalter mit Hilfe der Regionalen Entwicklungsagentur Zentrum (ADR Centru) in Karlsburg. Brandenburg bot sich zudem als Partner bei der Verwaltung von Naturschutzgebieten an ebenso wie bei der Entwicklung des Tourismus.
Das Land Brandenburg habe sich in den vergangenen Jahren viel Vertrauen bei den siebenbürgischen Partnern aufgebaut, sagte Schliewenz. Umgekehrt müsse sie dagegen noch viel für Rumänien werben. „Das Image Rumäniens in Deutschland ist nicht das beste“, bedauerte sie, „die Region Centru leidet da automatisch drunter, auch wenn sie dafür vielleicht überhaupt nichts kann“. Man prüfe die Möglichkeit, die dritte Auflage der Wirtschaftstage in Brandenburg mit rumänischen Firmen zu veranstalten – eine gute Gelegenheit, für Siebenbürgen zu werben.