Hermannstadt - Behindertengerechte Zugänge und Toiletten, großzügige Warteräume und ein übersichtlicher Schalterbereich – auf solche Annehmlichkeiten mussten die Nutzer des Dienstes für die Einstufung des Behinderungsgrades sowie des Dienstes für die Zahlung von Sozialleistungen in Hermannstadt/Sibiu bislang verzichten. Ab 7. Januar soll sich das ändern: Dann werden Menschen mit Behinderung am neuen Sitz der Direktion in der Franz Gebbel-Straße/Str. Spartacus 2 auf der Hallerwiese betreut. Darüber informierten der Kreisratsvorsitzende Ioan Cindrea und Mihaela Tolciu, Leiterin der Direktion für Soziale Assistenz und Kinderschutz des Kreises, am Dienstag bei einer Besichtigung des Gebäudes.
Bislang ist der Dienst in einem historischen Gebäude auf der Fleischergasse/Str. Mitropoliei, direkt neben dem Altemberger-Haus untergebracht. Die dortigen Räumlichkeit seien völlig unzureichend gewesen, berichtete Tolciu. In Stoßzeiten mussten die Besucher teilweise mehrere Stunden im Freien warten. „Nach 20 Jahren in der Fleischergasse, haben wir entschieden, dass dieser Dienst an einem eigenständigen Standort arbeiten soll, der sowohl den Menschen mit Behinderung als auch den Angestellten bessere Bedingungen bietet“, meinte Cindrea.
Aus diesem Grund wurde im Oktober 2011 unter dem vorigen Kreisratsvorsitzenden Martin Bottesch mit der Renovierung und dem Ausbau des Gebäudes begonnen. Die Arbeiten dauerten ein gutes Jahr und kosteten 770.000 Lei. Für die durchschnittlich 30 bis 40 pro Tag stehen zwei Warteräume zur Verfügung. Das Gebäude verfügt über behindertengerechte Toiletten. Außerdem gebe es endlich genug Platz für das Archiv des Dienstes, sagte Tolciu. Gerade zum Jahresanfang erwartet die Leiterin ein erhöhtes Besucheraufkommen, da dann die kostenlosen Bahnfahrkarten ausgegeben werden.
Derzeit gibt es im Kreis Hermannstadt 16.827 Menschen mit Behindertenausweis, davon 784 Kinder. 15.066 Personen erhalten staatliche Unterstützung. Der Dienst für die Einstufung des Behinderungsgrades sorgte 2011 für Aufsehen, als eine Reihe von illegal ausgestellten Behinderungsausweisen aufgedeckt wurde. Die Überprüfungen dauern noch an.