Hermannstadt – Der Hermannstädter Rundgang für Straßenkunst, das erste und bisher in Rumänien größte Kunstprojekt dieser Art, ist seit Montag um rund 1400 Quadratmeter Wandmalerei reicher. Vom 3. zum 9. Juli tobten sich im Rahmen des „Street Art Festival“ 27 Künstler aus Rumänien, Italien und Großbritannien an den von den Organisatoren zur Verfügung gestellten Wänden lokaler Schulen, Lyzeen und, erstmalig, eines Wohnblocks aus. Das mit knapp 140 Quadratmetern größte Kunstwerk erstellten dabei Recis und Sweet Damage Crew an einer Seitenwand des Wirtschaftslyzeums „George Bariţiu“. Gleich sieben Arbeiten erwarten ab Herbst ihr Hauptpublikum, die Schüler des Pädagogischen Lyzeums, vier Kunstwerke sind an der Allgemeinschule Nr. 21 entstanden und zwei an den Wänden des Theoretischen Lyzeums „Onisifor Ghibu“. Eine Neuigkeit war die Arbeit an einem privaten Wohnblock, teils auch als Test der Organisatoren, um zu ermitteln, ob alle notwendigen Genehmigungen rechtzeitig zur Umsetzung eines solchen Unterfangens erwirkt werden können und ob sich das Festival in Zukunft auch in diese Richtung entwickeln kann.
Ein weiteres Novum war die Ausweitung des Festivals auf den Huetplatz/Piaţa Huet, wo Künstler wie Lucian Sandu-Milea, Ana Toma, D21, John.S oder Claudiu Peţa im Rahmen von Live-Painting-Workshops ihr Können zeigten. Parallel zur Arbeit der Künstler wurde im Ratsturm die Ausstellung „Lost.Optics“ eröffnet und mehrere Konferenzen und Gespräche zu Themen der Stadtbebauung fanden, von Gabriel Roşca und Ciprian Ciocan moderiert, in der Habitus-Buchhandlung statt. Speziell für Kinder organisierte der Künstler John S. einen Workshop in der Allgemeinschule Nr. 21, wo er den jungen Künstlern einen Einblick in die Technik mit Schablone bot und ihnen die Gelegenheit gab, ihrer Phantasie freien Lauf zu lasen. Die Festivalabende waren den Live-Auftritten bekannter Bands wie Şuie Paparude, Dragonu AKA 47 und Homeboy LDJ gewidmet, die am Huetplatz auftraten.
Das Street Art Festival organisiert der Verein ART Factory Transilvania mit der finanziellen Unterstützung des Hermannstädter Bürgermeisteramtes über seine Kulturagenda. Foto- und Video-Material zum Festival und den entstandenen Arbeiten sind bei der Internetadresse www.streetart festival.ro oder auf der Facebook-Seite des Vereins zu bewundern, sie können aber mithilfe der im Touristeninfozentrum erhältlichen Karte des Rundgangs für Straßenkunst auch live erlebt werden.