Reschitza – Man kann es auch als Deal zwischen mehreren PSD-Vertretern in Spitzenämtern auf lokal-regionaler Ebene betrachten: der von der PSD dominierte Kreisrat Karasch-Severin hat an den Stadtrat Neumoldowa, dem der im August 2019 zur PSD übergelaufene Bürgermeister Adrian Torma vorsteht, ein Aktienpaket der Donau-fähre „Baziaș 4“ überschrieben, wodurch nun Neumoldowa Mehrheitseigner der Fähre werden kann. Und dies im Kontext, wo die durchwegs von der PSD dominierten Gemeinden der Donauklamm Gespräche führen, einen Interessenverband Tourismus zu gründen.
Was eigentlich gar nicht so schlecht ist. Treibendes Element für eine solche Tourismusvereinigung ist der PSD-Bürgermeister von Berzasca, Petru Nicolae Furdui. Dieser hat schon vor mehreren Monaten die Idee der Interessengemeinschaft Tourismus der rumänischen Anrainerortschaften des Donaudurchbruchs lanciert, ausdrücklich „mit dem Ziel, Neumoldowa in seinem Bestreben zu unterstützen, den Tourismus im Donauengpass beim Eisernen Tor zu fördern“.
Seit geraumer Zeit nämlich blicken die rumänischen Donauanrainerortschaften neidvoll ans (serbische) Südufer der Donau, wo sich ein blühender Gastwirtschaftsbetrieb entwickelt hat – nicht zuletzt durch hohen Zuspruch seitens der Bürger Rumäniens (in Serbien sind die Preise in Restaurants rund halb so hoch wie in Rumänien, während die Dienstleistungen glatt über jenen vom rumänischen Donauufer liegen). Selbst der Pächter der Donaufähre wirbt neuestens damit, dass man die 25 Minuten und die Kosten der Überfahrt ans serbische Donauufer in Kauf nehmen möge, weil sich das durch die Qualität der Dienstleistungen an anderen Ufer reichlich ausgleiche.
Fakt ist, dass der Kreisrat Karasch-Severin entschieden hat, dem Rathaus Neumoldowa ein Aktienpaket an der Gründungs- und Besitzerfirma der Donaufähre, SC Eoliana Caraș SRL, abzutreten und der Stadt an der Donau („oder den in der Nähe liegenden Gemeinden”) damit die Aktienmehrheit zu überlassen. Der Neumoldowaer Bürgermeister Adrian Torma sieht das so: „Die Initiative des Kreisrats Karasch-Severin, auf einen Teil seines Aktienpakets zu verzichten und es an das Rathaus Neumoldowa zu transferieren - oder an Kommunalverwaltungen im Donauengpass - kommt uns entgegen. Wir haben hier bereits begonnen, sofort nach der Jungfernfahrt der Donaufähre, unseren Anteil an der SC Eoliana Caraș SRL zu erhöhen. Nicht zuletzt, weil der Start des Fährverkehrs mit der `Baziaș 4` mitten in den Winter und in ein Loch im Tourismusverkehr gefallen ist. Will sagen: wir sind außerhalb der Tourismussaison. Das heißt, die Eoliana Caraș braucht vorläufig Zuschüsse, um zu überleben.“