„Weil ich ein Glückspilz bin“, lächelt der Mann im dunklen Anzug auf die selbstgestellte Frage nach der Motivation für seinen zehnjährigen Einsatz im Rahmen des Deutschen Wirtschaftsclubs Kronstadt/Braşov (DWK). „Und weil man im Leben etwas zurückgeben muss“, fügt er bescheiden an. Werner Braun ist nicht nur Hightech-Spezialist mit internationaler Erfahrung, Mitinhaber der Kronstädter Firma Caditec, seit 2007 Vorsitzender des DWK, Mitglied im Kronstädter Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) und dessen Vertreter im Stadtrat. Seit vergangenen Mittwoch ist er auch Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, verliehen vom Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland Joachim Gauck, feierlich überreicht von Botschafter Werner Hans Lauk in dessen Bukarester Residenz.
Der 1967 in Temeswar/Timişoara geborene, in Kronstadt/Braşov aufgewachsene Braun wanderte 1990 nach Deutschland aus, wo er Ingenieurtechnik studierte und sich auf das damals noch junge Fachgebiet der Mikrosystemtechnik spezialisierte. 1994 begann eine internationale Karriere mit Stationen in USA, Israel, Großbritannien und Japan. „Ich hatte alles - doch die Synergiemöglichkeiten zwischen Rumänien und Deutschland ließen mir keine Ruhe“, resümiert Braun seine Entscheidung zur Rückkehr in die alte Heimat.
„Weil Rumänien Fachleute braucht, wie die Luft zum Atmen“, motiviert er seinen Ansatz, sich für die Zukunftschancen der jungen Generation und ihre Ausbildung einzusetzen. Er ist Mitinitiator der mittlerweile landesweit bekannten Deutschen Berufsschule Kronstadt, ein Projekt des DWK zur dualen Berufsausbildung. Auf sein Konto gehen Ideen wie das Programm „Fit for Future“, bei dem Schüler die Unternehmen ihrer Region kennenlernen, oder die „Karawane der Berufe“, wo Eltern und Schulkinder Einblicke in moderne Ausbildungsplätze erhalten. Auch hat er sich vielfach für das deutschsprachige Schulwesen in Rumänien stark gemacht und seit 2015 im deutschen Bundestag Überzeugungsarbeit für eine noch stärkere Unterstützung desselben geleistet. Seine Dankesrede nach der Laudatio des Botschafters und dem Überreichen der Insignien schließt er mit einer „Liebeserklärung“: Glücklich, in zwei Ländern aufgewachsen zu sein und eine gute Ausbildung genossen zu haben, sei sein Engagement eine „Herzenssache“.