Hermannstadt – Eine internationale Konferenz über das Thema der Schnittmengen von Anthropologie und Kommunikation veranstaltet ab dem heutigen Freitag, dem 28. September, bis einschließlich Sonntag, den 30. September, die in Hermannstadt/Sibiu ansässige Stiftung „LobbyArt“ an unterschiedlichen Orten auf dem Stadtgebiet, um das Augenmerk der Tagungsteilnehmer und der Gesellschaft auf die Bedeutung verantwortungsvoller Menschwerdung im Zeitalter der Digitalisierung zu richten. Zu den lokalen öffentlichen Einrichtungen, die sich als führende Partner an der dreitägigen Konferenz beteiligen, zählen die Lucian-Blaga-Universität (ULBS), der Astra-Museumskomplex, der Rotary-Club, das Studentische Kulturhaus, die Militärische Akademie der Landstreitkräfte, das Bürgermeisteramt und der Hermannstädter Kreisrat.
Sämtliche Vorträge und Programmpunkte der internationalen Konferenz, die hauptsächlich in englischer Sprache geführt wird, stehen unter dem Motto „Ego & Dual Knowledge“ (Ego und doppeldeutige Wissensaneignung). Prof. Dr. Rudolf Gräf, Prorektor der Babeş-Bolyai-Universität Klausenburg/Cluj-Napoca (UBB) und neu gewählter Leiter des Hermannstädter Forschungsinstituts für Geisteswissenschaften (ICSUS), führt heute durch die um 14 Uhr in der Schewisgasse/Bulevardul Victoriei 40 beginnende Eröffnungsveranstaltung, an der einige namhafte Architekten wie Hans Wessing, Georgeta Gabrea, Paul Niedermaier, Hermann Fabini und Ligia Podorean Ekstrom beteiligt sein werden.
Am morgigen Samstag, dem 29. September, stehen einschlägige Debatten und die Vorstellung wissenschaftlicher Materialien und Publikationen auf der Tagesordnung. Gerhild Rudolf, Leiterin des Kultur- und Begegnungszentrums „Friedrich Teutsch“, gibt gemeinsam mit den Dozentinnen der ULBS Liane Junesch und Liliana Popescu um 9 Uhr in der evangelischen Johanniskirche den Startschuss zu einem fachlichen Meinungsaustausch, der durch die Konferenz angeregt werden soll. Im weiteren Verlauf des Tages werden die Ausstellungshalle des Bürgermeisteramtes und die Synagoge aufgesucht. In letztgenanntem Veranstaltungsraum wird Otto Deutsch, Vorsitzender der Hermannstädter Jüdischen Gemeinde, einen Vortrag über die Biografie des Dirigenten Henry Selbing (1912-2000) halten. Der ehemals bekannte Kapellmeister, der seine Dirigentenkarriere aufgrund eines im jungen Alter erlittenen Betriebsunfalls mit nur einem Arm bestritt, ist am Jüdischen Friedhof in Hermannstadt begraben. Zu seinem ehrenvollen Andenken wird am morgigen Samstag im Thalia-Saal ein abgegrenzter Innenraum als „Henry-Selbing“-Konzertsaal eingeweiht.
Am Sonntag, dem 30. September, wird um die Vormittags- und Mittagszeit in der Astra-Bibliothek und in den Büroräumen des Astra-Museums am Kleinen Ring/Piaţa Mică die Konferenz offiziell beschlossen.
Hauptinitiator der dreitägigen Veranstaltung und des dadurch bezweckten Meinungsaustausches ist Adrian Popescu, Redakteur der Hermannstädter Tageszeitung in rumänischer Sprache „Tribuna“ und Vorsitzender der Stiftung „LobbyArt“. Nähere Informationen hierzu sind auf der Homepage www.lobbyart-anthropology.ro zu finden.