Temeswar (ADZ) – Vor viereinhalb Jahren hatte Bürgermeister Nicolae Robu in Abstimmung mit dem südafrikanischen Immobilienfonds NEPI, der das Einkaufszentrum „Shopping City“ an der Schager Straße/Calea Şagului gebaut hatte, beschlossen, die Trasse der Straßenbahnlinie 7 bis zur neuen Mall zu verlängern. Der Investor hat auf eigene Kosten die Gleise errichtet, doch das Vorhaben scheiterte an der Feinstaub-Messstation, die zwischen den Fahrspuren der Schager Straße aufgestellt ist. Die Verlegung der Station benötigte zahlreiche Genehmigungen, unter anderem auch von der Europäischen Kommission, weil sie der EU-weit gemessenen Luftverschmutzung in den Großstädten dient.
Dieser Tage erklärte der Bürgermeister, dass nun fast alle Hürden geräumt werden konnten und der Verlegung nur noch eine fehlende Genehmigung im Wege steht. Diese muss von den Rumänischen Eisenbahnen erteilt werden, weil die Stadt die gesamte Schager Straße instandsetzen und auch die Eisenbahn-Überführung sanieren möchte. Die Verlegung der Messstation ist Teil dieses größeren Vorhabens, demnach auch auf der Schager Straße der Autoverkehr umgestaltet und die Gehsteige repariert werden sollen. Höchstwahrscheinlich muss auch das Tragwerk der Überführung erneuert werden, da sich die unter Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu jahrelang durchgeführten Instandsetzungsarbeiten an der Brücke als mangelhaft erwiesen haben. Wenn nun auch die CFR ihre Genehmigung erteilt, könnten die Arbeiten direkt mit der Verlegung der Messstation beginnen, Bürgermeister Robu hofft, dass er im Frühjahr die neue Streckenführung der Tram einweihen wird. Die Kosten für die Fertigstellung der Arbeiten an den Gleisen und die Inbetriebnahme der Straßenbahn sollen weiterhin von NEPI getragen werden, die Instandsetzung der Fahrbahnen und der Gehsteige der Schager Straße wird von der Stadtverwaltung finanziert.
Ursprünglich hatte Robu die Arbeiten zur Verlängerung der Straßenbahngleise ohne die Genehmigung des Umweltministeriums veranlasst, dafür verhängte die Behörde eine Geldstrafe. Später erfuhr die Stadtverwaltung, dass Projekte zur Erweiterung von Straßenbahntrassen auch der Genehmigung durch das Verteidigungsministerium bedürfen, weil sie als militärisch relevante Investitionen gelten. Alle diese bürokratischen Hürden seien inzwischen genommen, versicherte der Stadtvater.