Hermannstadt - Die Feierlichkeiten anlässlich der Heiligsprechung von Andrei Şaguna begannen am Freitag an seiner letzten Ruhestätte in Răşinari. Nach einem Requiem wurden die Gebeine des neuen Heiligen nach Hermannstadt/Sibiu gebracht. Tausende von Gläubige und hunderte von Priester begleiteten das Reliquiar in einer Prozession durch die Stadt bis zur Dreifaltigkeitskathedrale. Vor dem Gotteshaus in der Kirchgasse/Str. Justiţiei, in der Andrei Şaguna gedient hatte, hielt der Festzug zu einem Gebet an.
Die Gebeine des nun Heiliggesprochenen wurden in der orthodoxen Kathedrale in der Fleischergasse/Str. Metropoliei vor dem Altarraum aufgebahrt. Mehrere hohe kirchliche Würdenträger zelebrierten gemeinsam den Gottesdienst. Zu diesem gesellten sich nach der Ankunft in Hermannstadt der rumänische Patriarch Daniel sowie der Papst und Patriarch von Alexandria und ganz Afrika, Theodoros II. Die beiden Kirchenoberhäupter kamen mit einer Sondermaschine, die das Haupt des Heiligen Apostels Andreas nach Hermannstadt brachte.
Der eigentliche Heiligsprechungsgottesdienst fand am Samstagmorgen statt. Die heilige Liturgie wurde von beiden Patriarchen in Anwesenheit von Metropoliten, Erzbischöfen und Bischöfen geleitet. Mehrere weltliche Würdenträger wohnten der Heiligsprechung bei, darunter Präsident Traian Băsescu, Wirtschaftsminister Ion Ariton und der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Victor Ponta.
Als letzter betrat die Kirche Corneliu Vadim Tudor, der Vorsitzende der Großrumänien-Partei. Bürgermeister Klaus Johannis, der Kreisratsvorsitzende Martin Bottesch sowie der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, nahmen ebenfalls am Festgottesdienst teil.
Nach der Vorlesung des Beschlusses der Heiligen Synode über die Heiligsprechung und der Te-Deum-Liturgie segnete der Patriarch Daniel die Gottesdienstgemeinde. Metropolit Lauren]iu sprach ein Grußwort und bat Präsidenten Băsescu um einige Worte. Dieser hob die Verdienste des neuen Heiligen um die Gleichstellung der orthodoxen Bürger in Siebenbürgen und die Gründung des rumänischen konfessionellen Schulwesens in diesem Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie hervor.
Nach der Heiligsprechung können neue Kirchen dem heiligen Metropoliten Andrei Şaguna geweiht werden. Seine Gebeine bleiben in der Hermannstädter Dreifaltigkeitskathedrale.