Reschitza - Laut Gesetz Nr.351/2001 steht jedem Verwaltungsvorort eines Landkreises die Möglichkeit offen, durch Assoziierung mit den umgebenden Ortschaften eine sogenannte „Metropolitanzone“ zu bilden. Temeswar nannte das vor Jahren „Megalopolis“ und hat in einem längeren Prozess, mit einer Ausnahme, alle umgebenden Kommunen dazu gebracht, sich formell per Vertrag zusammenzuschließen – bislang allerdings ohne jedwelche konkrete Folge (etwa ein gemeinsam betriebenes ausgeweitetes Nahverkehrsnetz, gemeinsame urbane Projekte und Grundpläne oder eine gemeinsame Wirtschaftsstrategie).
Nachdem mit dem im Juni 2012 gewählten neuen Bürgermeister Nicolae Robu alle Gespräche zum Thema Megalopolis Temeswar eingeschlafen sind, ist vergangene Woche Reschitza erwacht und hat die Bürgermeister von Bokschan/Bocşa, Kraschowa/Cara{ova, Lupak/Lupac, Eisenstein/Ocna-de-Fier, Târnova, Franzdorf/Văliug, Weidenthal/Brebu Nou Dognatschka/Dognecea und Ezeriş zu Vorgesprächen über dieses Thema eingeladen. Damit hat der Bürgermeister von Reschitza erst mal die Gesetzesvorschrift respektiert, alle Ortschaften in einem Umkreis von 30 Kilometern (bei Weidenthal stimmt nur die Luftlinie) zu kontaktieren.
Am Gespräch im Rathaus Reschitza nahmen der Bürgermeister von Reschitza, Mihai Stepanescu, sowie die Bürgermeister von Bokschan, Kraschowa, Lupak, Eisenstein, Târnova und Franzdorf teil. Jenen von Weidenthal, Dognatschka und Ezeri{, die verhindert waren wegen des Schneefalls in ihrer Ortschaft, werden die ersten Gesprächsergebnisse umgehend als Gesprächsprotokoll mitgeteilt und diese Ortschaften sollen dann binnen zehn Tagen ihre grundsätzliche Option zum geplanten Zusammenschluss Reschitza mitteilen.
Den Teilnehmern wurde am vergangenen Samstag eine erste Projektskizze der Wirtschaftsentwicklung des Großraums Reschitza vorgestellt. Da das „Metropolitangesetz“ ausdrücklich vorsieht, dass die Großräume (Temeswar sprach von den Entwicklungsplänen für den „Großraum Temeswar“ mit „rund einer Million Einwohnern“, Reschitza in dieser Startphase von „150.000 bis 200.000 Einwohnern“ des Ballungsraums) zustandekommen durch „freiwilliges Zusammenschließen der Kommunen aufgrund von Partnerschaftsverträgen“, meinte Bürgermeister Stepanescu, dass er sich wünschte, wenn im Laufe der gegenwärtigen kommunalen Legislaturperiode (also bis 2016) die Partnerschaftsverträge unter Dach und Fach wären, weil schon die erste Begegnung zeigte, dass es viele Wünsche und Sonderwünsche bezüglich der Metropolitanzone Reschitza gibt, die erst mal auf einen Nenner zu bringen wären.
Dazu sind außerdem Beschlüsse der Gemeinde- und Stadträte erforderlich, durch welche die Projekte genehmigt werden, aber auch die Befragung der Bevölkerung dieser Ortschaften. Grundziel des ziemlich byzantinisch verfassten (also schwierig umzusetzenden) Gesetzes ist es, durch den Zusammenschluss leichter an Projektgelder – vor allem von der EU – heranzukommen und einfacher gemeinsame Projekte umzusetzen.