Hermannstadt – Unter dem Titel „Migration und Identität im rumänischen Kulturraum. Multidisziplinäre Zugänge“ findet vom 23. bis 25. Mai eine internationale Konferenz in Hermannstadt/Sibiu statt. Im Zentrum der Tagung steht die Migration als eines der Themen von wissenschaftlicher, politischer und sozialer Aktualität und zwar werden die Wanderungsbewegungen nach und aus Rumänien und ihre Auswirkungen auf Identitätsvorstellungen und das Kulturerbe sowohl der rumänischen Bevölkerung als auch der ethnischen Minderheiten multidisziplinär untersucht. Wissenschaftler aus den Forschungsbereichen der Geschichte, Linguistik, Kulturanthropologie, Soziologie, Politikwissenschaft und Volkskunde referieren und diskutieren in zwei Panels, wobei eines der deutschen Minderheit in Rumänien gewidmet ist.
Die Konferenz wird am Donnerstag, den 23. Mai, um 15.30 Uhr, in der Aula „Avram Iancu“ der Lucian-Blaga-Universität eröffnet. Ab 15.45 Uhr wird in den beiden Sektionen „Historische Formen von Migrationen und gegenwärtige ethnolinguistische Identitätsmuster“ (Raum 34 des Universitätsgebäudes) sowie „Die Rumäniendeutschen. Migration und Kulturerbe nach 1945“ (Raum 16) getagt. Zu den Referenten der zweiten Sektion gehören u.a. Mathias Beer (Tübingen), Ernst Meinhardt (Berlin) und Hans Christian Maner (Mainz), die über die Emigration der deutschen Minderheit aus Rumänien nach 1945, den „Freikauf“ bzw. Geschichte und Erinnerung referieren werden. Am Freitagvormittag finden Vorträge zum Thema des vorwiegend immateriellen kulturellen Erbes der Rumäniendeutschen statt, im Programm stehen Vorträge u.a. von Josef Wolf (Tübingen), Mariana Hausleitner (Berlin), Simona Malearov, Sorin Radu und Vasile Ciobanu (alle Hermannstadt). Am Nachmittag stehen Sprache und Literatur der deutschen Minderheit sowie die Identitätszugehörigkeit im Mittelpunkt, referieren werden Ioan Lăzărescu (Bukarest), Doris Sava und Andreea Dumitru (Hermannstadt), Angelika Beer (Berlin), Roman Hutter und Scott Spector (beide Ann Arbor). Die Problematik des Identitätsdiskurses wird am Samstagvormittag (25. Mai) thematisiert, behandelt wird sie u.a. von Gwenola Sebaux (Angers), Anton Sterbling (Fürth), Cristian Cercel (Bochum), Alois Kommer (Târgu Mureş) und Remus Anghel (Klausenburg/Cluj-Napoca). Das detaillierte Programm beider Panels ist unter conferences.ulbsibiu.ro/miro/sibiu/de/program.html zu finden.
Veranstalter der Konferenz sind die Rumänische Akademie (Zweigstelle Iaşi/Jassy durch das „A. Philippide“-Institut für rumänische Philologie, das Institut für Archäologie, das „A. D. Xenopol“-Institut für Geschichte und das „Gh. Zane“-Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung), das Zentrum für die Erforschung von Kulturerbe und soziokultureller Geschichte der „Lucian Blaga“-Universität Hermannstadt, die Fakultät für Sprachwissenschaften des Universitätszentrums Nord Neustadt/Baia Mare, das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen, das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e. V. Heidelberg.