Hermannstadt - Der dänische General Knud Bartels, seit Jahresanfang der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, lobte die Idee dieses Gremiums, seine Jahreskonferenzen turnusgemäß in einem der Mitgliedsstaaten auszutragen. Rumänien hatte drei Ortschaften vorgeschlagen, ausgewählt worden waren von den Organisatoren Hermannstadt/Sibiu als Austragungsort der Konferenz und Karlsburg/Alba Iulia als Besuchsziel. In seinem Statement zum Abschluss der Tagung, die vom 14. bis 16. September stattgefunden hat, dankte Bartels den lokalen Behörden für die Unterstützung bei der Veranstaltung.
Begonnen hatte die Konferenz am Freitagnachmittag mit dem Empfang mit militärischen Ehren am Großen Ring/Piaţa Mare. Die Gespräche über den Strategieplan der NATO in Afghanistan begannen Samstagmorgen im Beisein des rumänischen Verteidigungsministers Corneliu Dobriţoiu. Besprochen wurde das NATO-Engagement in Afghanistan nach 2014 auf Grund der Mitteilungen, die Admiral Jim Stavridis, der Oberbefehlshaber der NATO in Europa, und General John Allen, der Befehlshaber der ISAF, machten. Ihnen zufolge seien die afghanischen Streitkräfte immer stärker und vertrauen ihren Kräften immer mehr, so dass sie sich auf dem besten Weg befinden, die Führung selbst zu übernehmen. In einigen Wochen wird die ANSF (Afghanische Nationale Sicherheitstruppe) 352.000 Mitglieder zählen und fähig sein, die Sicherheit für Dreiviertel der Landesbevölkerung zu gewährleisten. Derzeit erfolgen 80 Prozent der Insurgentenangriffe in einer von 20 Prozent der Bevölkerung bewohnten Gegend und ein Teil der Angriffe seien Antworte auf die ISAF- und ANSF-Operationen.
Gefragt, wie viele und welcher Art die NATO-Truppen sein werden, die nach 2014 in Afghanistan bleiben, sagte General Bartels, dazu gebe es noch keine klare Antwort. Die politischen Entscheidungsträger der NATO arbeiten an einem post-2014- Strategieplan, auf Grund dessen die Art und Größe des Kontingentes festgelegt werden wird. Bleiben wird in Afghanistan eine „Trainingsmission“, die der afghanischen Regierung im Sichern der Stabilität beistehen werde.
Rumänien wird seine Truppen „im Prinzip“ ab Mitte kommenden Jahres abziehen, erklärte Verteidigungsminister Dobri]oiu. Der Abzugsplan werde derzeit noch besprochen und hänge von dem Geschehen in Aghanistan und den Beschlüssen der Bündnispartner ab, sagte Ştefan Dănilă, der Stabschef der Rumänischen Armee. Für Rumänien – derzeit auf Rang sieben, was Personenzahl und Bedeutung der Militärmissionen betrifft – werde das Fortsetzen der Präsenz am Kriegsschauplatz eine Herausforderung darstellen, der man wie bisher nachkommen wird, sagte der Verteidigungsminister.