Millionensubvention aus EU-Geldern in Gefahr

Vorarbeiten für das Projekt einer Bergstraße stocken

Reschitza – In angespannter Atmosphäre fand am Dienstag im Kreisrat Karasch-Severin das Arbeitstreffen statt, das Kreisratspräses Romeo Dunca (PNL) mit der Entwurfsfirma anberaumt hatte, die die Vorarbeiten durchführen soll für die Bergstraße DJ 608, die von Plugova (an der Nationalstraße DN6) über die Weiler Globurău-Costiș-Borugi-die Gemeinde Cornereva und die Weiler Obița und Rusca Teregova - praktisch unter den Zweitausendern der westlichen Südkarpaten - zurück zur DN6 bei Teregova über mehr als 40 km führen soll. Das Projekt, mit geschätzten Kosten von 26 Millionen Euro (aus EU-Fonds), ist in Gefahr, weil die Arbeiten am Technischen Projekt – die vor Monaten vertraglich vergeben wurden – bei der Entwurfsfirma stocken.

„Es ist himmelschreiend, was da passiert!“, regte sich Kreisratschef Dunca auf, als er von den Entwurfsfachleuten Rechenschaft forderte. Denn seitens der EU sei bereits der Vorschuss für diese Arbeiten überwiesen worden und nun liefen sie Gefahr, nicht termingerecht fertig zu werden. Die Projektanten hatten zur Fertigstellung des Bauplans vier Monate (seit dem 4. Mai) zur Verfügung, aber am 17. November gab es noch keine endgültige Variante des Projekts – das zwecks Ausschreibungsstart für die Durchführung der Bauarbeiten erst der Regionalen Entwicklungsagentur ADR Vest zur Begutachtung vorgelegt werden muss.

„Wir haben uns zusammengesetzt, um dieses Projekt zu entwirren“, sagte Dunca in seiner unkonventionellen Art. Schlimm sei, dass die Entwurfsfirma den Kreisrat, als Auftraggeber, nicht darüber informiert habe, dass das Elektrizitätsunternehmen ENEL die Projektanten verständigt hatte, dass es dieses Vorhaben so nicht genehmigen kann. Dunca: „Ich habe nun alle versammelt, die irgendwie etwas tun können, um das Projekt vorwärtszubringen. Es gibt beim Kreisrat so wenig Projekte, wir können es uns nicht leisten, auch nur ein einziges davon scheitern zu lassen! Schlimm genug, dass Ende Oktober ENEL sein Sträuben bekundet hat, noch schlimmer aber, dass der Kreisrat bis Montag darüber nicht informiert wurde.“

Neben der Weigerung des Stromunternehmens, das Projekt, so wie es gegenwärtig ist, gegenzuzeichnen, habe das Team des Kreisrats selber im Projekt „einen Haufen Dinge entdeckt, die nicht zusammenpassen, über die wir Aufklärung forderten, die wir aber nicht bekommen haben!“

Ihn interessiere in diesem Augenblick keine Entschuldigung und keine Erklärung, polterte Dunca, er wolle den Weg frei sehen, um mit den Straßenbauarbeiten beginnen zu können: „Ich werde auf Sie alle ständig ein Auge haben. Und ich setze auch auf die gute Zusammenarbeit mit Nicolae Novăcescu, dem Bürgermeister von Cornereva.“

Novăcescu (PSD) ist Bürgermeister in der flächengrößten Gemeinde Rumäniens, über sein Gemeindegebiet geht die Hälfte dieser Straße, rund 20 Kilometer. Er selbst nannte Cornereva „die Hauptnutznießerin dieses Projekts“. Dunca: „Sie sind in der PSD? Für mich spielt das überhaupt keine Rolle! Wir sind beide in der Verwaltung und wir sind da, um gute Arbeit zu leisten! Nichts anderes erwarten die Bürger von uns. So lange auch Sie derselben Meinung sind, ziehen wir am selben Strang!“ Der Entwurfsfirma gaben sie einige Tage Zeit, das Projekt so auszuarbeiten, dass es von ENEL angenommen werden kann.