Minderheitenvertreter von der jüdischen Gemeinde in Bacău zu Purim eingeladen

Rabbi Aronovich kam am 7. März nach Bacău, um persönlich „Purim sameah“ zu wünschen. Der Rabbiner für Iași und der Region Moldova kam begleitet von der Präsidentin des Jüdischen Gemeindezentrums in Iași, Ina Vladkovski, und dem Sekretär des Zentrums, Albert Lozneanu in die Synagoge „A. A. Rosen“, um dort das Fest Purim zu feiern.

Die jüdische Gemeinde von Bacău lud zu ihrem Purimfest traditionell neben dem Bürgermeister von Bac˛u, Lucian Stanciu Viziteu und dem Kreistagsabgeordneten Ilie Bîrsu auch die Vorsitzenden der Verbände der ethnischen Minderheiten im Landeskreis Bacău ein. Mihaela Brunhuber vom Demokratischen Forum der Deutschen in Bacău, Silviu Niț˛ von der Italienischen Gemeinde und Doru T˛nase von der „Europäischen Roma-Vereinigung für Fortschritt und interkulturelle Förderung Bacău“ und andere Verbandsvertreter folgten der Einladung.

Die Purimfeier für das Jahr 5783 (das Jahr 2023 ist das Jahr 5783 im jüdischen Kalender) wurde vom Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Bacău, Hainrich Brif, eröffnet. Er erklärte, was der Purim-Feiertag bedeutet. Er wies auf das Buch Esther hin, das bei dieser Gelegenheit gelesen wird. Esther war vor mehr als 2300 Jahren die Frau von König Achashverosh von Persien und rettete die Juden des Reiches vor der Vernichtung durch Haman, dem eitlen und bösen Großwesir des Königs.

Die Geschichte des Purim-Festes wurde dann von Rabbi Yehoshua Aronovich mit interessanten und tiefgründigen Parabeln über das Leben und den Sinn der menschlichen Existenz erklärt. Der Rabbiner sprach ausführlich über die vier Purim-Gebote: Der Feiertag Purim ist ein freudiger und lustiger Feiertag, an dem öffentliche Lesungen aus dem Buch Esther (keriat ha-megillá) stattfinden, gegenseitig Speisen und Getränke  (mischloach manot) angeboten werden, Almosen an Bedürftige (mattanot la-evyonim) gegeben werden und ein Festmahl (se’udat purim) ausgerichtet wird. Jedes Jahr, so glauben die Juden, kann an Purim für jeden Gläubigen ein Wunder vollbracht werden.
Am Ende wünschte Rabbi Yehoshua Aronovich allen „Purim sameah!“ (Frohes Purimfest!).

Weitere Bräuche an Purim sind das Trinken von Wein, das Tragen von Masken und Kostümen ähnlich wie im Karneval.

Auch das diesjährige Purimfest in Bacău war nicht zuletzt wegen der Darbietung des Chores „Shalom“ der Jüdischen Gemeinde unter der Leitung von Mariana Herman ein voller Erfolg. Einige Teilnehmer tanzten fröhlich in der Synagoge und probierten im Anschluss traditionelle Speisen und Getränke. In den Gesprächen am Rande der Veranstaltung war neben dem Wunsch nach Frieden für die Ukraine auch die Minderheitenpolitik ein rege diskutiertes Thema.